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Im Anschluss an die Gedenkfeier wurden die Anwesenden zum reservierten Mittagessen in der Schützenhalle in Medell eingeladen. Ich nutzte die Zeit des Aufbruches, um noch ein paar Fotos der mit Blumen dekorierten Denkmals zu machen. Außerdem wurde eine Buche in Erinnerung an die Zivilcourage der Familie LANGER, besonders ihren Sohn Hermann, Stifter dieses Denkmals, gepflanzt, die ich dann auch in Ruhe begutachten konnte.
Nach einer kurzen Fahrt gelangten Volker, der mich an diesem Tag in einer originalen U.S.-Uniform (30th Inf. Div. Old Hickory) begleitete, zur Schützenhalle in Medell. Wir nahmen wahllos an einem Tisch Platz und tauschten uns über die Gedenkfeier und die tolle Organisation aus. Vor allen Dingen unsere Freunde Silvia und Patrick Langer haben ihren Job als Neulinge in dem Komitee mit Bravur gemeistert. Wir nahmen nun gemeinsam das Mittagessen zu uns – Pastetchen mit Püree und danach Apfelstrudel mit Kaffee. Bei den Gesprächen mit unseren Tischnachbarn fiel mir eine ältere Dame auf und nach dem Essen sprach ich sie dann an. Es war zu meiner absoluten Verwunderung das damals noch kleine Mädchen, das mit ihrem Vater als einzige Überlebende aus der Scheune in Stavelot fliehen konnte, in der wahrscheinlich Angehörige der SS zahlreiche Zivilisten (Frauen, Kinder und ältere Männer) zusammengetrieben und ohne Grund erschossen haben. An verschiedenen Stellen (Bauernhof Legrand usw.) und Orten (z.B. auch Parfondry) fanden diese Massaker statt. Dementsprechend interessant war natürlich jedes Wort der persönlichen Geschichte der mittlerweile 86jährigen Frau zu diesen schrecklichen Ereignissen. Die Erinnerungen an die damaligen Ereignisse haben sich verständlicherweise extrem in ihr Gedächtnis eingebrannt. Wir hatten die für mich besondere Ehre, ein Foto mit ihr zu machen und unsere Kontaktdaten auszutauschen. Diese Frau hat mich sehr beeindruckt und stellt ein weiteres Highlight dar. Es war uns eine Ehre an diesem Tisch sitzen zu dürfen, den wir glücklicherweise ausgesucht haben. Zu bemerken sei noch, dass verschiedene Personen für ihre Verdienste in Sachen Denkmal und Erinnerung an die Wereth Eleven ausgezeichnet wurden, u.a. auch Herr Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz. Auch in der Schützenhalle sorgte der Gospel Chor für den musikalischen Rahmen. Auf der Bühne wurde zudem der originale Tisch, an dem die Wereth Eleven ihr letztes Mahl im Hause Langer zu sich nahmen ausgestellt, dekoriert mit dem Foto von Hermann Langer und 11 Teelichtern, die die gefallenen GI’s symbolisierten. Kurz vor 16.00 Uhr traten wir dann die Rückfahrt an, im Gepäck zahlreiche Eindrücke, die es zu besprechen gab.