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ST. VITH: Ausstellung BEGEISTERUNG, ERNÜCHTERUNG, ZERSTÖRUNG in der Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl.Vitus - 06.01.2015

ST. VITH: Ausstellung BEGEISTERUNG, ERNÜCHTERUNG, ZERSTÖRUNG in der Pfarrkirche St. Vith - 06.01.2015

In Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club St.Vith-Eifel und der Kirchenfabrik St.Vith zeigt der Geschichtsverein „Zwischen Venn und Schneifel“ die Ausstellung „Begeisterung, Ernüchterung, Zerstörung“ zum Gedenken an die Zerstörungen in der belgischen Eifel im Zuge der Ardennenoffensive vor 70 Jahren. Vom 6. Dezember 2014 bis zum 8. Mai 2015 wird die Ausstellung in der Pfarrkirche zu St.Vith zu sehen sein. Neben Zeitdokumenten werden zahlreiche Fotoaufnahmen, Filmsequenzen und Originalobjekte den Werdegang der Stimmung hierzulande zwischen 1935 und 1945 illustrieren. Während der Gottesdienste ist die Ausstellung nicht zugänglich; ansonsten kann sie täglich zwischen 9.00 Uhr und 18.00 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Führungen durch die Ausstellung können auf Anfrage durchgeführt werden (Tel. +32 (0)478 43 82 09; E-Mail: info@zvs.be).

Vor 70 Jahren kam der Krieg ins Land. Dabei hatte der Einmarsch der Wehrmacht am 10. März 1940 verheißungsvolle Erwartungen geweckt. Doch recht bald trat Ernüchterung ein, denn der Kriegsalltag mit Rationierungsmaßnahmen, Parteidiktatur und den ersten toten Soldaten brachte auch die letzten Sympathisanten der NS-Herrschaft zum Nachdenken. Mit der Bombardierung St. Viths und des Lagers Elsenborn im August 1944, dem Einmarsch der Amerikaner und der Evakuierung mancher Dörfer wurde der Krieg unmittelbarer. Höhepunkt des Leids und der Zerstörung war die Ardennenoffensive mit tausenden Toten, vielen zerstörten Ortschaften, hunderten vertriebenen und geflohenen Menschen und einer vernichteten wirtschaftlichen Grundlage. Der Wiederaufbau begann recht zügig, begleitet von vielen Drangsalierungen und von Säuberungsmaßnahmen staatlicher Instanzen. Vor 70 Jahren kam der Krieg ins Land und zerstörte Menschenleben, materielle Grundlagen und das soziale Miteinander. Die Ausstellung bietet zunächst einen Überblick der Ereignisse von 1935-1945 und stellt damit das Geschehen in eine chronologisch-narrative Dimension. Sie ermöglicht darüber hinaus, sich mit dem Dynamismus von Missachtung demokratischer Regeln, Propaganda, totalitärem Regime und Menschenverachtung auseinanderzusetzen. Schließlich sind die Parallelen zum aktuellen Geschehen in der Welt unverkennbar und laden zum Nachdenken über Fragen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens ein.

Datum: 06.12.2014 - 08.05.2015
Ort: Pfarrkirche St. Vith

Textquelle und weitere Infos:
http://www.kriegserfahrungen.be/kriegserfahrungen/veranstaltungen/begeisterung-ernuechterung-zerstoerung/

Dez. 1944 - Jan. 1945: die Ardennenoffensive

Der „entscheidende" Schlag gegen die Amis wird von Hitlers Strategen seit September geplant. Am Westwall war die Front zum Erliegen gekommen; kleinere Scharmützel hatte keine Wende gebracht. Letztlich bricht die deutsche Offensive am 16. Dezember an der Front zwischen Monschau und Echternach aus. Die Amerikaner sind zunächst völlig überrascht und treten die Flucht an. Schnell aber formieren sich ihre Verbände neu und behindern den deutschen Vorstoß noch vor Weihnachten im Bereich von St.Vith, Elsenborn und Bütgenbach. Ab Januar 1945 wird die amerikanische Gegenoffensive sehr zerstörerisch und kann die Deutschen zurückdrängen. Sie hinterlässt jedoch auch unsägliches Leid: Unzählige sind auf der Flucht. Es gibt viele Tote, Verwundete und Vermisste. Zahlreiche Dörfer sind zerstört.

Gedenken an Ardennenoffensive: Ausstellung in St.Vither Pfarrkirche
Quelle: YouTube - BRF.be
die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl.Vitus in St. Vith

Durch Kriegsereignisse und Feuersbrünste wurde die Stadt und mit ihr die Kirche mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.  Für die im 19.Jh.stark angewachsene Gemeinde errichtete der Kölner Architekt Endlerin den Jahren 1907-1909 einen Neubau. Durch die Luftangriffe im August und an Weihnachten 1944 wurde die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl.Vitus erneut zerstört.  In den Jahren 1954 bis 1959 wurde eine nach einem Entwurf von Architekt Jean Gilson aus Brüssel, an romanischen Vorbildern orientierte Kirche, erbaut. Durch Bischof Wilhelm Maria von Zuylen wurde die Kirche am 14. Juni 1959 konsekriert. Der mächtige Baukörper der katholischen Pfarrkirche St. Vitus wurde, wie auch der Vorgängerbau, nach Norden ausgerichtet. Die lange Kirchentradition in St. Vith konnte mittels einer historisierten Architektursprache verdeutlicht werden, die sich an den romanischen Bautraditionen des Rhein-Maas-Gebietes orientierte. Dennoch entstand hier keine neoromanische Kirche im Sinne des 19. Jh. sondern es wurde ein eigenständiges, von Symbolen und Motivzitaten durchwobenes Bau- und Ausstattungskonzept verwirklicht.

Quelle: Google Maps
 
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