Über 70 Jahre nach der Ardennenoffensive wurde am Samstag, dem 16. Mai 2015 in einer bewegenden Zeremonie der elf farbigen US-Soldaten gedacht, die im Dezember 1944 in der kleinen Ortschaft Wereth ums Leben kamen. In ganz Europa wird an den Zweiten Weltkrieg erinnert, der auch in Ostbelgien blutige Spuren hinterlassen hat. Im Winter 1944/45 ließen viele Soldaten auf beiden Seiten hier ihr Leben in der Ardennenoffensive. Entsprechend viele ranghohe US-Militärs und –Politiker wohnten am Samstag der Feierstunde im kleinen Weiler Wereth in der Gemeinde Amel bei. Bei diesem auf den ersten Blick unscheinbaren Gedenkplatz handelt es sich um das einzige Mahnmal für farbige US-Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in Europa gefallen sind. Es war am 17. Dezember 1944, als an diesem Ort elf farbige Soldaten, die von ihrer Einheit, dem 333rd. Field Artillery Battalion, abgeschnitten waren, von deutschen Truppen hingerichtet wurden. Die jungen Amerikaner waren zuvor bei der Familie Langer untergekommen, die damit nicht nur Zivilcourage bewies, sondern auch ihr eigenes Leben riskierte. Zeremonienmeister CDR Kevin B.Reed sprach in seiner kurzen Ansprache von einer besonderen Ehre, dieser Männer zu gedenken, die für Frieden, Freiheit und Wohlstand ihr Leben opferten. Auch der Militärgeistliche Chaplain Jerry Young lobte den Einsatz der Soldaten: „Diese afroamerikanischen Soldaten haben in ihrem Herzen entschieden, dass es wert ist, für den Frieden zu kämpfen und auch dafür zu sterben – und das auch fernab ihrer Heimat.“ Brigadegeneral Welton Chase Jr. vom US European Command hob die Zivilcourage von Menschen wie der Familie Langer hervor. Ihr Beispiel sei ein Zeichen der Hoffnung, dass es immer wieder Menschen gebe, die richtig und menschlich handeln. „Es braucht viel Mut, um in ein fremdes Land in den Krieg zu ziehen.“ Chase erinnerte auch an die damals vorherrschende Rassendiskriminierung innerhalb der amerikanischen Gesellschaft und der US-Army. „Für Afroamerikaner war es in dieser Zeit nicht einfach in Amerika, sie galten als Bürger zweiter Klasse. Sogar in der Army gab es eine Unterteilung in weiße und schwarze Einheiten, sodass die elf Gefallenen hier in Wereth für ein Land kämpften, das sie nicht mit Würde und Respekt behandelte.“ Durch ihren Einsatz hätten die GI’s zusammen mit der Familie Langer die Welt zu einem besseren Ort gemacht.