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Welkenraedt (Kulturzentrum) - Bis zum 26. Oktober versucht die von der „Patriotischen Vereinigung Welkenraedt – Henri-Chapelle“ zusammengestellte Ausstellung Licht in ein dunkles Kapitel der Heimatgeschichte zu werfen - Exposition "Welkenraedt, terre de héros - du désespoir à la Victoire" au Centre culturel de Welkenraedt, Rue Grétry 10
Vor 70 Jahren befand sich Ostbelgien im Kriegszustand. Hitler-Deutschland setzte alles auf eine Karte und versuchte mit der Ardennenoffensive doch noch eine Wende des Kriegsverlaufs zu bewirken. Doch nicht nur in diesen bitteren Wintermonaten des Dezember 1944-45 litt die hiesige Bevölkerung unter den ständigen Drangsalen der deutschen Besatzer, nein, unmittelbar nach der Besatzung Belgiens herrschten die Stilmittel Terror, Denunziation und Verschleppung, die vor allem die Zivilbevölkerung hart trafen. Bis zum 26. Oktober versucht eine von der „Patriotischen Vereinigung Welkenraedt – Henri-Chapelle“ zusammengestellte Ausstellung Licht in dieses dunkle Kapitel der Heimatgeschichte zu werfen. Im Gespräch mit Solange Dekeyser, der Tochter des Widerstandskämpfers Charles Dekeyser, wurde klar, dass sich die Ausstellung deutlich von anderen ihrer Art unterscheidet. „Wir zeigen fast ausschließlich Originale. Viele Dokumente und auch Gegenstände aus der Nazizeit stammen aus der umfangreichen Sammlung unserer Mitglieder Günther Willems und Marcel Enstipp und bieten daher ein besonderes Ambiente von Authentizität“, erklärt sie. Die Ausstellung ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt. So wird in einem Teil das Leben der Bevölkerung in Welkenraedt beschrieben sowie die zivilen als auch militärischen Todesopfer des Dorfes aufgezeigt. „Das verdeutlicht, wie hoch der Blutzoll auch hier bei uns im ländlichen Gebiet war“, so Solange Dekeyser. Daneben widmet sich die Ausstellung der Zeit von der Besatzung durch das Naziregime im Jahre 1939 bis zur Befreiung durch die Alliierten im Jahre 1945. Zwei Dokumentarfilme, die vom wissenschaftlichen Leiter der Arbeitsgruppe „GrenzGeschichte DG“ Dr. Herbert Ruland in Kooperation mit dem Kamerateam St.Vith produziert wurden, werden darüber hinaus im deutschen Original mit französischen Untertiteln gezeigt. „Diese beiden Filme beinhalten eine Menge an Zeitzeugen-Interviews und sind aufgrund ihres persönlichen Charakters für alt und jung gleichermaßen sehr informativ“, erklärte Solange Dekeyser weiter. Zentral wird in diesen beiden Filmen das Leben der beiden belgischen Widerstandskämpfer Charles Dekeyser und François „Rik“ Wolgarten beleuchtet.(Quelle: GrenzEcho vom 18.10.2014)