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Die zweite Verlegestelle der Stolpersteine war am Sonntag, dem 20. Oktober 2013 vor dem Haus Gospertstraße 54. Hier lebte die jüdische Familie Schalit ab dem Sommer 1939. Das Haus Gospertstraße 54 war der letzte freiwillig gewählte Wohnsitz der Familie und dies ist nach dem Konzept des Kölner Aktionskünstlers Gunter Demnig deshalb auch der Ort an dem die 4 Stolpersteine für die Familie Schalit verlegt werden. Der erste Stein ist Israel Schalit, dem Vater gewidmet, der aus Auschwitz nicht zurückkam. Was ihm tatsächlich dort widerfahren ist, lässt sich heute nicht mehr klären. Fakt ist, dass er am 12. August 1942 von der Gestapo in Lüttich festgenommen und zunächst zur Zitadelle gebracht wurde. Die Besatzer hatten aus der alten Festung ein großes Gefängnis vor allem für politische Gefangene, aber auch ein Durchgangslager für festgesetzte Juden gemacht.
Am 11. September des gleichen Jahres wurde er in die Dossin-Kaserne nach Mechelen überstellt und bereits am darauf folgenden Tag mit „Transport IX“ nach Auschwitz deportiert. Von 729 Menschen, die sich in diesem Zug befanden, wurden 579 unverzüglich nach der Ankunft ermordet. Ob sich auch Israel Schalit unter diesen Personen befand ist ungewiss. Und auch nicht ob er in ein Außenlager gekommen ist – Vernichtung durch Arbeit -, die Befreiung noch erlebt und schließlich an Typhus verstorben ist. Rosa Schalit, die Mutter Estera Zysla Schalit und ihr Bruder Joseph Markus Schalit überlebten dank der Hilfe belgischer Bürger in verschiedenen Verstecken in Lüttich und Verviers. Auch Ihnen ist jeweils ein Stein gewidmet. So findet die Familie zumindest symbolisch wieder zusammen!
(Quelle: GrenzGeschichte.eu - Rundbrief Nr. 12, vielen Dank an Herrn Dr. Herbert Ruland).