Massaker von Baugnez - WW1 World War Tours WW2

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Ardennenoffensive
Massaker von Baugnez/Malmedy - die genauen Umstände konnten allerdings bis heute nicht vollständig aufgeklärt werden -

Die Ardennenoffensive war der letzte Versuch der Wehrmacht, die Initiative an der Westfront zurückzugewinnen. Drei deutsche Armeen der Heeresgruppe B sollten im Winter 1944 im unwegsamen Gelände der Ardennen den Vorstoß der alliierten Truppen Richtung Rhein zurückschlagen und durch einen überraschenden Vormarsch nach Antwerpen die Hauptnachschublinien der Alliierten unterbrechen. Den deutschen Kommandeuren war klar, dass dieses „Unternehmen Herbstnebel“ die letzte Chance war, die Anti-Hitler-Koalition zu spalten und ein Ende der Kämpfe im Westen zu erreichen.

Während einer Lagebesprechung im Gefechtsstand Adlerhorst
bei Bad Nauheim erläuterte Adolf Hitler am 12. Dezember 1944 seinen versammelten Generälen seine Ansicht, dass die bevorstehende Winteroffensive die bedeutendste Schlacht in einem „Entscheidungskrieg auf Leben und Tod“ sei. Nach Aussagen der damals Beteiligten gab Hitler auch die Anweisung, Gefangene nur dann zu machen, wenn es die „taktische Situation“ erlaube. Entsprechend wurden Anweisungen zur „rücksichtslosen Härte“ von den übergeordneten Befehlsstellen an die unterstellten Einheiten weitergegeben, so auch von Sepp Dietrich. Laut der Anklage im späteren Prozess soll er Anweisung gegeben haben, kriegsvölkerrechtliche Vorschriften zu ignorieren.

Die Kampfgruppe Peiper
unter dem Befehl des SS-Standartenführers Jochen Peiper war ein Verband der Leibstandarte „Adolf Hitler“, der ungefähr 1000 Mann und 100 Panzerfahrzeuge umfasste. Für die Ardennenoffensive war die Kampfgruppe der 6. Armee unter Sepp Dietrich zugeteilt, deren Angriffsspitze sie stellen sollte. Die Aufgabe von Peipers Verband war der rasche Vorstoß zu den Maas-Brücken bei Huy und die Öffnung eines Korridors für nachfolgende Truppen. Wie Peiper selbst, hatte ein Großteil seiner Untergebenen zuvor an der Ostfront gekämpft. Vor Beginn der Offensive lag Peipers Truppe weit hinter dem Zeitplan und drohte die gesamte Operation zu gefährden. Da gerade die Leibstandarte Adolf Hitler sich als Elite betrachtete, setzte die Angst vor dem Versagen die Kommandeure der Kampfgruppe stark unter Druck.

Am 17. Dezember 1944, dem zweiten Tag der Ardennen-Offensive, traf die schnell vorgehende Panzertruppe Peipers etwa 4 km südöstlich von Malmedy – an der Straßenkreuzung von – auf einen LKW-Konvoi der Battery B des 285th Field Artillery Observation Battalion der United States Army. Sofort nach der Entdeckung wurde der Konvoi beschossen und überwältigt. Die Angriffsspitze der Kampfgruppe Peiper – darunter auch Joachim Peiper selbst – kümmerte sich nicht um die Amerikaner und fuhr weiter. Angehörige der nachfolgenden SS-Einheiten stellten die etwas über 100 Gefangenen auf einer Wiese nahe der Straßenkreuzung auf.

Der genaue Ablauf des nun folgenden Massakers oder eine eventuell vorhandene Befehlskette der nachfolgenden Ereignisse konnte bisher nicht präzise geklärt werden.

Sicher ist jedoch, dass die SS-Männer gegen Mittag des 17. Dezembers mit  und den Bordwaffen ihrer Fahrzeuge das Feuer auf die gefangenen Amerikaner eröffneten – unter denen sich auch Verwundete befanden. Anschließend töteten einzelne SS-Männer die Überlebenden durch Schüsse aus nächster Nähe, was später ein Beweis dafür war, dass es sich um ein Verbrechen und kein normales Gefecht gehandelt hatte. Insgesamt starben bei der Schießerei mindestens 87 Amerikaner, die erst im Januar 1945 von ihren Kameraden gefunden wurden.

Es gibt verschiedene Ansätze, den Auslöser für das Massaker zu erklären. Im Wesentlichen lassen sich zwei Versionen unterscheiden:

  • Entsprechend den tatsächlich gegebenen oder bloß eingebildeten Befehlen wollten die Deutschen die Amerikaner weder laufen lassen, noch Ressourcen vergeuden, um sie in ein rückwärtiges Kriegsgefangenenlager zu bringen. Die Erschießung hätte somit vorsätzlich und unter eindeutiger Verletzung der damals geltenden Völkerrechtsregeln stattgefunden.

  • Ein Fluchtversuch eines oder einzelner Amerikaner wurde von den deutschen Bewachern durch Waffengewalt zu verhindern versucht. Als Reaktion darauf kam es zu Panikreaktionen unter den verbliebenen Gefangenen, die wiederum ebenfalls als Fluchtversuche angesehen wurden. Nach diesem Erklärungsansatz hätte also die Flucht einzelner eine angespannte Situation zum Eskalieren gebracht.


Da etwa 40 US-Soldaten die Flucht gelang, scheint es sich nicht um eine geplante Hinrichtung, sondern um einen spontanen Gewaltausbruch gehandelt zu haben. Unwahrscheinlich erscheinen dagegen Thesen von einem großangelegten Fluchtversuch oder die Verwechslung der Gefangenengruppe mit einer aktiven amerikanischen Kampfeinheit durch neu ankommende deutsche Truppen. Auf ein Verbrechen, im Sinne des damals geltenden Kriegsrechts, weist letztendlich die Tötung der Verwundeten, die nach der Schießerei hilflos am Boden lagen, hin.

Ungefähr 40 GIs (unter ihnen auch Charles DURNING und Virgil LARY) überlebten, ohne von den SS-Truppen bemerkt zu werden. Nachdem die deutschen Truppen abgerückt waren, flohen die Überlebenden. Bereits am Nachmittag des 17. Dezembers hatten sich die ersten Männer zu den eigenen Linien durchgeschlagen. Am 18. Dezember wurde das alliierte Oberkommando über den Vorfall informiert. Obwohl es nicht das einzige Kriegsverbrechen der SS gegen die Westmächte war und auch nicht blieb, nahm Malmedy später eine Symbolstellung ein, das Massaker stand für die brutale Rücksichtslosigkeit, mit der der Krieg von deutscher Seite geführt wurde.

Unter den amerikanischen Soldaten soll es nach Bekanntwerden des Vorfalls Kommandeure gegeben haben, die nun befahlen, bei SS-Truppen keine Gefangenen mehr zu machen. Obwohl Deutsche, die im Rahmen des Unternehmens Greif hinter die feindlichen Linien gesickert und festgenommen worden waren, mit aller Härte behandelt wurden (manche an Ort und Stelle als Spione hingerichtet, da sie in feindlicher Uniform agierten und sich somit außerhalb des Schutzes des humanitären Völkerrechts befanden), sind während der Ardennenoffensive keine Vorfälle bekannt geworden, bei denen die US-Armee in vergleichbarem Umfang gegen SS-Einheiten vorgegangen ist. Das Massaker blieb auch der Öffentlichkeit nicht lange verborgen. Bereits am 21. Dezember kursierten erste Berichte in der alliierten Presse. Bereits am 25. Dezember erschien ein weiterer Bericht im TIME-Magazin, weitere Artikel folgten in der Armeezeitung Stars and Stripes und in Newsweek.

Am 30. Dezember 1944 ersuchte das US-amerikanische State-Department die Schweizer Botschaft, eine Protestnote mit der Bitte um Untersuchung des Vorfalls an die deutsche Reichsregierung zu übergeben. Generalfeldmarschall von Rundstedt, Oberbefehlshaber im westlichen Kampfraum, teilte dem Führungsstab der Wehrmacht am 1. Januar 1945 mit:
„Heeresgruppe B hat sofort nach der bereits durch den feindlichen Rundfunk erfolgten Bekanntgabe der Anschuldigungen einer angeblichen Erschießung Untersuchung veranlasst. Die bisherigen Nachforschungen sind völlig ergebnislos verlaufen. Es ist daher anzunehmen, daß die Beschuldigung einen Akt übelster Feindagitation darstellt“. Unter Berufung auf die Untersuchungsergebnisse der für solche Fälle zuständigen Wehrmacht-Untersuchungsstelle bestritt das Auswärtige Amt den Vorfall, am 8. März erging folgende Antwort auf die Protestnote:
„Die deutschen Militärbehörden haben, als der feindliche Rundfunk Nachrichten über eine angebliche Erschießung von 150 amerikanischen Kriegsgefangenen in der Gegend von Malmedy brachte, sofort eine Untersuchung veranstaltet; diese hat ergeben, dass die Nachricht unwahr war. Aufgrund des Memorandums der schweizerischen Gesandtschaft sind erneute Ermittlungen bei den deutschen Truppenteilen durchgeführt worden, die in der fraglichen Zeit südlich von Malmedy eingesetzt gewesen sind. Auch diese Ermittlungen haben ergeben, dass Erschießungen amerikanischer Kriegsgefangener nicht vorgekommen sind. Der Bericht, der dem amerikanischen State Department von 15 angeblichen Überlebenden gemacht sein soll, ist daher unzutreffend“.

Nach Kriegsende fand im Mai 1946 der Malmedy-Prozess in Dachau statt, bei dem die beteiligten SS-Leute, die von den Alliierten noch aufgespürt werden konnten, vor Gericht gestellt wurden. Es gab 43 Todesurteile und 22 lebens-lange Freiheitsstrafen. Der Prozess stieß auf Kritik zuerst auf deutscher Seite und wegen der allmählichen Klimaänderung im beginnenden Kalten Krieg auch in den USA. Unregelmäßigkeiten wurden bemängelt.
Außerdem standen Folter-vorwürfe im Raum. Schließlich untersuchte ein Subkomitee des US-Senats unter Joseph McCarthy die Angelegenheit. Laut McCarthy lag kein fairer Prozess vor. Unterdessen hatte die US Army bereits einige Todesurteile aufgehoben. Die übrigen Urteile milderte man in der Folgezeit ab, und den Gnadengesuchen der zum Tode verurteilten SS-Leute wurde durch den Oberkommandierenden der US-Streitkräfte in Deutschland, General Thomas T. Handy, stattgegeben. 1950 waren bis auf Peiper, der das War Criminals Prison No. 1 in  1956 als letzter Verurteilter verlassen durfte, alle Beteiligten wieder frei. Beobachter rügten angesichts dieser Resultate des Malmedy-Prozesses eine rassistische Schieflage– waren doch vergleichbarer Verbrechen angeklagte japanische Militärs nach 1945 von den Alliierten verurteilt und exekutiert worden.

Heute erinnern eine Gedenkstätte und ein Museum am Ort des Geschehens in Malmedy-Baugnez an die ermordeten Soldaten.

Die Gedenkstätte wird
HIER auf meiner Webseite beschrieben und das Museum BAUGNEZ´44 HIER.

- Bildquelle: Albert Trostdorf -
- die Wiese, auf der das Massaker stattgefunden hat, heute (2009) -
- die Wiese, auf der das Massaker stattgefunden hat, (1944-45) -

Die Niederlage der deutschen Truppen steht bevor. Allen Erwartungen zum trotz und zur allgemeinen Überraschung wirft Hitler am 16. Dezember 1944 seine gesamten Truppen in eine Gegenoffensive, die “Operation Wacht am Rhein” getauft wird, besser bekannt als die “Ardennenoffensive”.

Bei Sonnenaufgang am 17. Dezember fallen die Panzer der 1. Panzer-SS
der Kampfgruppe des Obersturmbannführers Peiper in unsere Region ein. Diese Offensive dient dazu, die Brücken über die Maas einzunehmen und den Hafen von Antwerpen über Lüttich zu erreichen.

Am gleichen Tag kommt das 285. Artillerie-Beobachtungsbataillon der US-Streiträfte
, das teilweise durch Leutnant Lary befehligt wird, in Malmedy an. Trotz der Tatsache, dass er über die Anwesenheit von deutschen Panzern in Büllingen informiert wurde, entscheidet sich dieser, die ihm zugewiesene Route einzuhalten; also befährt die Einheit die N23 in Richtung der Kreuzung von Baugnez, um sich mit der 7. Panzerdivision, die sich in Sankt-Vith befindet, zu vereinen. Sie erreicht die Kreuzung von Baugnez zur gleichen Zeit, als eine Vorhut der Kampfgruppe Peiper dort eintrifft. Es folgt ein schweres Gefecht, es werden Fahrzeuge zerstört, andere werden beiseite geschoben, um den Weg freizumachen. Lary versteht, dass die Lage seiner Truppe aussichtslos ist und er beschließt sich zu ergeben.


Und dann folgt das traurig-berühmte Blutbad von Baugnez / Malmedy, bei dem 84 amerikanische Gefangene den Tod finden. Der Anlass ist noch heute ungewiss. Dieses Kriegsverbrechen gehört zu einer Reihe von Verbrechen, die durch die gleiche Einheit im Laufe des Tages und der darauf folgenden Tage begangen werden und die durch das internationale Militärtribunal in Dachau in einem im Jahr 1946 stattgefundenen Prozess (MALMEDY-PROZESS) verurteilt wurden.

Quelle: Baugnez44.be (offizielle Webseite des heutigen Museums)

An dieser Stelle möchte ich ebenfalls auf die beiden nachstehenden Webseiten hinweisen, die das Massaker von Baugnez behandeln. Herr Henri ROGISTER hat mich kontaktiert und mich auf die teilweise zwiespältigen Informationen der verschiedenen Autoren zu diesem Thema hingewiesen. Bitte machen Sie sich selber ein Bild hiervon. Die von Herrn Rogister zusammengetragenen Informationen wurden im Magazin HISTOMAG´44 veröffentlicht. Zum entsprechenden Artikel gelangen Sie, indem das Banner hiernach angeklickt wird.




Die Webseite von Henri ROGISTER findet ihr zudem
HIER oder einfach auf das folgende Banner klicken:



Schilderung der Geschehnisse auf der Seite des Geschichts- und Museumsverein ZVS

Am 16.12., gegen 17 Uhr war die Gruppe in Losheim, doch erst gegen Mitternacht waren sie in Lanzerath. Mit einem Panther-Panzer an der Spitze fuhr die Gruppe dann durch Buchholz und traf am Morgen des 17.12. gegen 4 Uhr in Honsfeld ein. Statt über Heppenbach zu fahren, wie es der Plan vorsah, entschied Peiper den Weg über Büllingen zu nehmen. Hier zerstörten die Panzer einige Flugzeuge und es gelang ihnen ein Treibstofflager der Amerikaner zu erbeuten. Gegen 10 Uhr rollte die Gruppe in Richtung Möderscheid, wo ein kleines Gefecht mit amerikanischen Verbänden stattfand, was aber keine Verzögerung brachte. Weiter ging es über Schoppen, Stefanshof, Ondneval und Thirimont. Zwischen Schoppen und Möderscheid wurden 11 Amerikaner gefangen genommen, die einer Aufklärungseinheit angehörten.

Die Truppe fuhr von Thirimont über den Weg nach Bagatelle nach Baugnez, den wir heute auch gefahren sind. Von dieser Straße aus gewahrte die Spitze der Kolonne amerikanische Verbände, die sich auf der Hauptstraße in Richtung Ligneuville bewegten. Bei diesem Konvoi handelte es sich um das 285. Regiment der 7. US-Division, die von Holland aus auf dem Weg nach St.Vith waren. Die Deutschen eröffneten das Feuer auf diesen Konvoi und brachten ihn zum Halten, zumindest einen Teil des Konvois. Die amerikanischen Soldaten suchten Schutz im Graben und hinter dem Café Bodarwé. Angesichts der gewaltigen deutschen Übermacht ergaben sich die meisten nach einigen kläglichen Versuchen der Gegenwehr.

Eine Gruppe der deutschen Kolonne hatte von Thirimont aus versucht, über einen Feldweg durch das Tal des Ru du Fagnou eine Abkürzung nach Ligneuville zu fahren, fuhr sich aber im Bachbett fest. Diese Einheit hörte die Schüsse der Kollegen und beschoss nun ihrerseits die amerikanische Kolonne, die dem ersten Beschuss entkommen waren. Die Amerikaner wurden von der von Bagatelle aus kommenden Einheit gefangen genommen; etwa 40 - 60 Mann; andere waren schon gefallen. Ein Soldat wurde erschossen, weil er die Hände nicht hoch genug erhoben hatte.

Während die deutsche Vorhut noch mit den Gefangenen beschäftigt war, kam Peiper gegen 13.15 Uhr am Ort des Geschehens an. Er hatte schon zuvor den Befehl gegeben, den Beschuss der amerikanischen Fahrzeuge einzustellen. Er ordnete an, den Weg unverzüglich schnell fortzusetzen. Der Weg nach Ligneuville war jedoch durch amerikanische Fahrzeuge blockiert. Ein Panther-Panzer wurde herbeibefohlen und drückte die amerikanischen Fahrzeuge in den Graben. Peiper und sein Adjudant Diefenthal folgten im eigenen Fahrzeug. Nach etwa 500 m hielt die Kolonne, denn bewaffnete amerikanische Soldaten des Konvois versuchten zu flüchten, wurden von den Deutschen beschossen und gefangen genommen. Man befahl ihnen, sich zu den anderen in Baugnez zu begeben. Peiper und seine Kommandogruppe setzten ihren Weg nach Ligneuville fort und überließen Sturmbannführer Pötschke vom 1. SS-Pz.Bat. das Kommando über die Gefangenen. Dieser setzte jedoch auch seinen Weg fort und übertrug dem SS-Unterscharführer Max Beutner die Befehlsgewalt über die Gefangenen. Pötschke habe ihm gesagt, er solle sehen, dass er sich der Gefangen entledige, so Beutner in seiner Zeugenaussage. Beutner habe dies als Befehl zum Erschießen gedeutet. Die Gefangenen waren hier in diesem Feld zusammen getrieben worden und Beutner ließ mehrere Fahrzeuge, darunter einige Panzer, an der rechten Straßenseite anhalten um den Befehl auszuführen.

Herni Lejoly-Quirin, ein Nachbar, war Zeuge des Geschehens. Zum Zeitpunkt des Geschehens befand er sich im Café der Frau Bodarwé. Beim Beschuss durch deutsche Panzer seien er und Frau Bodarwé in den Stall hinter dem Haus geflüchtet. Nach etwa 5 Minuten habe der Beschuss aufgehört und beide seien wieder ins Haus gekommen. Von der Küche aus habe man gesehen, dass deutsche Soldaten amerikanische Soldaten gefangen genommen hatten und durchsuchten. Anschließend seien sie in das Feld hier getrieben worden. Schließlich sei ein deutscher Panzer gekommen, der von der Straße aus auf die Gefangenen geschossen habe. Als Lejoly dies gesehen habe, habe er einen deutschen Soldaten gefragt, warum sie die Gefangen erschossen hätten. Man habe nicht die Zeit, sich um sie zu kümmern, so die Antwort, die er erhalten habe. Daraufhin sei er in sein Haus gegangen, so Lejoly. Nicht alle Soldaten waren getroffen worden; alle ließen sich jedoch fallen.

Ein damals 15 Jahre alter Junge, Peter Lentz aus Hepscheid, der mit seiner Familie in Malmedy evakuiert war, wurde auch Zeuge des Geschehens. Er sei an besagtem Tag mit seinem Fahrrad von Malmedy die Anhöhe von Géromont heraufgekommen, als amerikanische Fahrzeuge ihn überholten. Er hatte die Kreuzung schon um 100 Meter passiert, als plötzlich Beschuss einsetzte. Er habe im linken Straßengraben Schutz gesucht. Zu ihm hätten sich auch zwei amerikanische Soldaten geflüchtet. Die drei seien jedoch kurz danach von einem jungen deutschen Soldaten gefangen genommen worden. Auf dem Weg zur Sammelstelle habe dieser die beiden Amerikaner ohne Vorwarnung erschossen. Er habe bemerkt, dass der Soldat seine Waffe wieder auflud und er habe ihm zugerufen, dass sein Bruder deutscher Soldat sei und dass deutsche Soldaten ihn nun erschießen wollten. Er sei daraufhin zum Kommandanten gebracht worden, der ihn nach kurzem Verhör mit seiner Bewachung zum Graben zurückschickte. Der Soldat habe erneut auf die am Boden liegenden Amerikaner geschossen und habe ihm befohlen, sich zum nahe gelegenen Bauernhof (Henri Lejoly-Quirin) zu begeben.

Nach übereinstimmenden Aussagen deutscher Beteiligter hat sich das weitere Geschehen wie folgt abgespielt: Nachdem drei Schützenpanzerwagen und vier Panzer hier hielten, sei die Gruppe der Gefangenen auf Befehl von Beutner etwa 3-4 Minuten beschossen worden. Zwei der Panzer seien daraufhin nach Ligneuville weitergefahren. Vor dem Beschuss sei ein Amerikaner von einem deutschen Soldaten mit dem Revolver erschossen worden. Durch den Beschuss seien jedoch nicht alle Amerikaner getroffen worden; einige deutsche Soldaten gingen daraufhin durch das Feld und erschossen Verletzte. In dem Moment traf der Schützenpanzerwagen des Unterscharführers Bode am Ort des Geschehens ein, in dem sich u.a. Sturmmann Sprenger befand. Dieser sagte aus, dass er das Fahrzeug gegenüber dem von Beutner angehalten habe und dass Beutner ihnen befohlen habe, die Gefangenen zu erschießen, die noch ein Lebenszeichen erkennen ließen.

Diese Version wird von den überlebenden amerikanischen Soldaten bestätigt; diese fügen aber übereinstimmend hinzu, dass das Massaker durch die Erschießung von zwei verletzten Amerikanern eingeleitet worden sei; diese seien von einem deutschen Bewacher erschossen worden, nachdem dieser einem amerikanischen Sanitäter noch vorher die Erlaubnis gegeben habe, beide zu verbinden.

Nach dem Abzug der Deutschen, etwa eine halbe Stunden nach dem Massaker, seien andere Verbände der Gruppe Peiper hier vorbei gefahren. Einige von ihnen hätten in die am Boden liegenden Soldaten geschossen. Einer Gruppe von etwa 20 verletzten Männern sei es gelungen, sich zur Straße und zum Haus Bodarwé zu retten. Als das Zeichen zur Flucht gegeben worden sei, sei die Gruppe nach ca. 30 Metern schon von den Deutschen beschossen worden. Zwei Soldaten wurden dabei getötet, den anderen gelang es - meist schwer verletzt,, die eigenen Linien unten in Géromont oder in Malmedy zu erreichen. Andere gelangten bis zu den Häusern Blaise und Lehro oben in Géromont und wurden hier von den Bewohnern gepflegt - eine sehr gefährliche und mutige Initiative, angesichts der nahen Front.

Diese Episode wurde wiederum von der Besatzung eines deutschen Panzers bestätigt, der gegen 15.30 Uhr an der Kreuzung in Baugnez wegen Kettenschadens anhalten musste. Man habe die im Feld liegenden Soldaten gesehen und einige von der Panzerbesatzung haben noch etwa 80 Schüsse auf die am Boden liegenden abgegeben. Anschließend habe man die Scheune des Hauses Bodarwé in Brand gesteckt, da man dort Amerikaner vermutet habe. Sechs oder sieben Soldaten seien effektiv hier versteckt gewesen und seien geflohen. Auf diese sei dann das Feuer eröffnet worden. In der Nacht ist das Haus Bodarwé dann abgebrannt.

Obschon die Amerikaner über das Massaker informiert waren, gelang es ihnen erst am 13. Januar den Ort des Geschehens einzunehmen und mit der Bergung und der Autopsie der Toten zu beginnen. Die Leichen waren durch den ständigen Frost und den Schneefall sehr gut erhalten Von den 136 amerikanischen Soldaten, die hier gefangen genommen wurden, überlebten 54 das Massaker. 71 Leichen wurden in einem Umkreis von 250 Metern zur Kreuzung gefunden und 12 weitere wurden im Februar und im April 1945 in Richtung Ligneuville entdeckt, etwa 500 Meter von der Kreuzung; ein Soldat ist bis heute vermisst. Die Namen dieser 84 Soldaten befinden sich auf dem Denkmal an der anderen Straßenseite.

(Quelle: ZVS + Der verhängnisvolle Irrtum, Jours de guerre, S.47-77)

 
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