Hauptmenü:
Im Beisein von Herrn Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz, Vertretern der patriotischen Vereinigungen, der Polizei sowie der Feuerwehr Lontzen gedachten die Gemeinden Kelmis, Raeren und Lontzen am Sonntag, dem 11.05.2014 um 10.30 Uhr im Schatten der neuen Hammerbrücke am Fuße der Göhl der Helden und Opfer der Sprengung der vorgenannten Brücke am 10. Mai 1940. Die Gemeinden wurden durch die jeweiligen Bürgermeister und Schöffen vertreten, wobei die Gedenkfeier turnusgemäß durch die vorgenannten Gemeinden organisiert wird. In diesem Jahr zeichnete sich die Gemeinde Kelmis hierfür verantwortlich, wonach Herr Bürgermeister Louis Goebbels das Wort ergriff und die Anwesenden begrüßte.
In seiner Ansprache hielt Herr Bürgermeister Goebbels Rückschau auf die dramatischen Ereignisse und gedachte den acht jungen belgischen Soldaten, die bei der Sprengung der Brücke gefallen sind. Hierbei handelt es sich um Leutnant Joseph Pirotte aus Rocourt, Korporal Tavernier aus Ougrée, Albert Leclercq aus Xhendelesse, Joseph Niessen aus Welkenraedt, Jacques Demoortel aus Anderlecht, Séraphin Bourge aus Laeken, Robert Baert aus Mouscron und Théo Lannoy aus Han-sur-Lesse. Lediglich Oscar Chavee und Marcel Renard aus Lüttich überlebten die Aktion verletzt. Zudem erinnerte er an den geschichtlichen Hintergrund der Hammerbrücke, die im Jahr 1843 als erste internationale Eisenbahnlinie Lüttich-Aachen eingeweiht wurde.
Verbaut wurden innerhalb einer Bauzeit von 2 Jahren insgesamt acht Millionen Feldbrandziegel. Das imposante Bauwerk war 206,5 Meter lang und 37,6 Meter hoch und ermöglichte wie bemerkt die erste Zugverbindung zwischen Preußen und Belgien auf der Eisenbahnlinie 37 Köln – Antwerpen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges sollte die Hammerbrücke der in das neutrale Belgien einfallenden deutschen Wehrmacht als Materialtransportverbindung an die Westfront dienen.
Da die Verbindung über Hergenrath und Herbesthal nach dem Überfall der Deutschen zu einem strategisch extrem wichtigen Knotenpunkt wurde, erhielt ein Kommando rund um Leutnant Joseph Pirotte in den Morgenstunden des 10. Mai 1940 bzw. um 4.48 Uhr den Befehl, die Brücke über das Göhltal zu sprengen und somit die Waffentransporte der Deutschen zu unterbinden. Bei diesem Unterfangen wurden die oben genannten belgischen Soldaten unter der einstürzenden Brücke begraben und somit getötet. Unter den Anwesenden befand sich ebenfalls der Kriegsveteran Gaston Schroeder, einer der letzten Kelmiser Veteranen.
In seiner Funktion als Präsident der Nationalen Vereinigung der ehemaligen Kriegsteilnehmer (FNC) der Sektion Kelmis legte er gemeinsam mit Bürgermeister Goebbels ein Blumengesteck am Denkmal nieder. Im Anschluss hieran erfolgte ein Trompetensolo „Aux Champs“ gefolgt von der belgischen Nationalhymne. Die Gedenkfeier abschließend lud Herr Goebbels die Anwesenden zum Umtrunk ein.