Auf Grund der verschiedenen Aussagen kann eigentlich festgehalten werden, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Lüftungsschacht handelt. In jedem Fall befindet sich im Untergrund dieser Wiese ein großes Stollensystem, dass über diesen Schacht mit Frischluft versorgt wird. Das Stollen- bzw. Tunnelsystem ist mit dem Eupener Kabelwerk verbunden, wobei der Eingang über das Gelände des vorgenannten Werkes erfolgt und somit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, was zu respektieren ist. Dieses Stollensystem wurde in den 70er oder 80er Jahren mit Stützen verstärkt. Dies auf Grund der Tatsache, dass neue Hallen für das Werk in den Hang der Wiese gebaut wurden und hierfür auch LKW’s über die Wiese fuhren, um den Aushub abzutransportieren. Ohne diese zusätzliche Verstärkung wären das Stollensystem sicherlich zusammengefallen. Das Stollensystem besteht aus mindesten 4 Gänge, die jeweils 20-30m tief in den Hang bzw. Berg führen. Das Tunnelsystem soll bis zur Oestraße und sogar unter die Moorenhöhe führen. Dies ist allerdings nicht bestätigt. Die Zweckbestimmung dieses Stollens soll ein Schutzraum für die Belegschaft des Kabelwerkes bei einer Bombardierung der Fabrikanlagen im Zweiten Weltkrieg gewesen sein. Auch das Kabelwerk wurde in die deutsche Rüstungsindustrie einbezogen und war somit ein Angriffsziel für die alliierten Bomber. Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner am 11. September 1944 sollte das Kabelwerk gesprengt werden, wobei dieser Befehl zum Glück nicht ausgeführt wurde. Ersten Aussagen nach handelt es sich beim sichtbaren „Bunker" in der Wiese um einen Teil einer Flakanlage, die zur Verteidigung gegen die angreifenden Bomber dient. Gegen eine Flakstellung spricht allerdings, dass diese üblicherweise aus 3 oder 4 Geschützstellungen plus einem Messtand sowie mindestens zwei Scheinwerfern besteht. Als Munitionsbunker kommt er auch nicht in Frage, da dieser keine Fenster und kein starkes Dach hätte. Dieses würde der Bunker nämlich bei einem Treffer zur "Bombe" machen, da der Explosionsdruck nicht nach oben entweichen kann und somit der gesamte Bunker auseinander gerissen wird. Ein Unterstand für das Flakpersonal kann ebenfalls ausgeschlossen werden, da dieser höchstens über einen Eingang und einen Notausgang verfügen würden, nicht aber über Fenster oder Scharten, die ja rund um den Bunker sichtbar zugemauert vorzufinden sind. Somit scheidet diese Möglichkeit eigentlich aus.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass es sich um einen Wachbunker handelt, da dieser Bunker sehr an Bauwerke des RAD (Reichsarbeitsdienst) erinnert. Diese Aussage basiert zudem auf den damals vorhandenen Öffnungen rund um den Bunker, die eine Rundumfeuermöglichkeit gewährleisten konnten. Dies mit dem Hintergrund der Vereitelung einer Flucht der eventuellen Zwangsarbeiter, die in der Rüstungsindustrie zum Einsatz kamen, zumal bei einem Luftangriff und die dadurch entstehende Verwirrung die größte Fluchtgefahr bestand. Die Wachmannschaft wäre unter dem relativ starken Dach des Bunkers gut geschützt gewesen. Ob die Wiese nun als Lager für Zwangsarbeiter gedient hat ist NICHT bestätigt. Fakt ist, dass in Teilen des Kabelwerkes Flügel für den deutschen Bomber Junkers 88 und das deutsche Jagdflugzeug Focke-Wulf FW190 gefertigt wurden. Zudem wurden die Eupener Kabelwerke in die deutsche "EUMUKO" (Reichsweiter Kabelhersteller) eingegliedert. Da sich die Annahme des Wachbunkers aber auch nicht bestätigen lässt, möchte ich nicht näher auf dieses Kapitel eingehen.
Ein weiterer Aspekt wäre der unter dieser Wiese betriebene Bergbau. Die Wiese mit Spei- und Schlucklöchern sowie die am Ende des Weges liegenden aufgelassenen Brüche legen es nahe, dass hier Bergbau betrieben wurde. Zwei Löcher werden als sogenannte Wetterschächte eingestuft. In Frage kommen verkohlter Torf (Briketts), Galmei, Silberadern und Metallhaltige Einschlüsse. Erz aus den Brüchen enthielt bis zu 35% Molybdän, dessen Verwendung für hochfesten Stahl (Kanonen) erst vor dem 1. Weltkrieg erkannt wurde, dafür hielt man es wegen seiner Spröde für wertlos. Seit dem ist es aus der Stahlwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Das Häuschen (der „Bunker") könnte entweder eine Waage zur Abrechnung oder/und ein Pumpen/Gebläsehaus für die Wasser- und Wetterhaltung unter Tage sein. Es ist möglich, dass darin auch der Hauptschacht liegt und es deswegen als Fassung heute noch stehen bleiben muss.