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Am 29. August 2009 machte ich mich gemeinsam mit meinem Freund Roger W. auf den Weg zu der Veranstaltung "Tanks in Town" in Ghlin bzw. Mons (B). Ich hatte schon oft von dieser Veranstaltung gehört, diese aber bereits in den Jahren 2007 und 2008 irgendwie zeitlich verpasst. Nachdem ich mir in einem hiesigen Zeitschriftengeschäft das Magazin "Véhicules Militaires" (Ausgabe Nr.28) gekauft hatte, las ich zu später Stunde, dass die Veranstaltung auch in diesem Jahr am 29. und 30. August stattfinden wird. Festentschlossen wurde der 29. August dann auch umgehend für dieses Event reserviert. Kurz den Freund angerufen, der natürlich auch direkt Feuer und Flamme für eine solch außergewöhnliche Veranstaltung war, denn wo sieht man schon mal eine so große Anzahl von historischen Fahrzeugen des 2. Weltkrieges und dann noch in fahrbereitem Zustand und in Aktion.
Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt kamen wir in Mons an und dachten bei der Großveranstaltung wird das Aufspüren des Veranstaltungsgeländes ein Kinderspiel. Tja weit gefehlt, da nirgendwo ein Hinweisschild stand und auch keiner der wenigen Passanten Auskunft geben konnte. Auf der Irrfahrt durch die benachbarten Dörfer von Mons kamen wir auch an einem Denkmal zu Ehren der Gefallenen, Invaliden und Kriegsgefangenen des Weltkrieges vorbei. Schnell angehalten und ein paar Fotos geschossen. Weiter geht´s.
Nach 30minütigem Suchen sprang ich dann einem belgischen Polizisten sprichwörtlich vor den Dienstwagen, der uns dann zum Ort des Geschehens lotste. Dort angekommen fanden wir vor dem Eingang zum Veranstaltungsgelände eine Militariabörse vor, die auf beiden Seiten der Straße eingerichtet war.
Tja was soll ich sagen, zum Glück hatten wir nicht so viel Geld dabei, hätte bei der Auswahl sicherlich den Geldbeutel stark dezimiert. Es gab eigentlich alles zu kaufen, was mit dem 2. Weltkrieg zu tun hat: Waffen, Uniformen, Abzeichen, Literatur, Kleidung, Zubehör und Ersatzteile für die Fahrzeuge und und und. Nachdem wir dann die Börse intensiv begutachtet haben begeben wir uns zum Eingang, der von der "Restistance gesichert wird. Passwort unbekannt, einfach rein ins Getümmel ist die Devise.
Direkt am Eingang wurde uns klar, dass sich es sich hier, wie der Name der Veranstaltung (Tanks in Town) es bereits andeuten ließ, um gepanzerte Fahrzeuge handelt. Zudem sind die meisten Leute der damaligen Zeit entsprechend gekleidet. Alles wirkt sehr authentisch, von der Uniform über das Zeltlager bis hin zum Fortbewegungsmittel, sei es nun ein Fahrrad, ein Jeep, ein Kettenkrad oder gar ein Panzer.
Wir versuchen den Überblick in diesem Getümmel zu behalten und begeben uns in Richtung einer Menschenmenge, die vor Absperrgittern steht. Die Sicherung ist aus dem Grund erforderlich, da hier die Panzer vorbeifahren und sich präsentieren. Das Geräusch der Ketten ist unglaublich und der Boden bebt. Dem Zuschauer wird u.a. die Möglichkeit gegeben, eine Tour mit einem Panzer (z.B. in einem Panzer 68 oder einem lt M47 Patton) zu drehen, natürlich als Beifahrer. Diese Giganten aus Stahl sind schon sehr beeindruckend!
VIDEOS der Fahrzeuge seht ihr HIER
Nun suchen wir uns einen Weg durch die zahlreichen Zeltlager, in denen die verschiedenen Gruppen und Vereinigungen gerade zu Mittag essen und das Lageleben genießen. In einem kleinen Waldstück positionieren wir uns mit unserer Kamera und filmen die vorbeifahrenden Panzer und Truppentransporter. Selber haben wir allerdings keine Spritztour gemacht, was wir sicherlich bei einem nächsten Besuch nachholen werden. Durch den Wald geht´s im Kreis gehend wieder weiter in Richtung Veranstaltungsplatz. Vorbei an vielen Fahrzeugen kommen wir an einer Gruppe mit Motorrädern aus dem WWIIvorbei, die sichtlich Spaß untereinander haben und sich gerade für eine kurze Ausfahrt bereit machen.
Ein Stuart Fish´n Chips rasselt an uns vorbei und mein erfreutes Auge sichtet ein Kettenkrad von dem ich ein totaler Fan bin, dieses allerdings meine Portokasses sprengt. Das Schöne ist, dass so viele Fahrzeuge auf einer Stelle versammelt sind und frei zu begutachten sind. Teilweise kann auch das Innere der Panzer und sonstigen Fahrzeuge inspiziert werden, was zu unserer Erheiterung beiträgt. Wir haben natürlich auch die 3 seltenen Brasil Stuarts M3 aus Brasilien gesichtet und vieles mehr. Es erklärt sich von selber, dass ich meine Bildergalerie in mehrere Kapitel bzw. Rubriken unterteilen musste - siehe
Im Endeffekt war diese Veranstaltung für uns wirklich sehr beeindruckend und in dem Sinne einzigartig. Ich kann die Veranstaltung TANKS IN TOWN jedem Interessierten nur empfehlen, da sich hier Gleichgesinnte aus verschiedenen Ländern treffen, sich untereinander austauschen und stolz ihre Fahrzeuge präsentieren. Ein wenig makaber fanden wir dann allerdings doch, dass eine Gruppe ein Grabausgehoben und ein Kreuz aufgestellt hatte. Na ja, wurde sicherlich nicht mit negativem Hintergrund gemacht, sondern eher um alle Facetten des damaligen Lagerlebens, wozu nun mal auch der Tod gehört, authentisch darzustellen. Letztendlich waren aber alle Leute sehr offen und herzlich bzw. immer zu einem kurzen Schwätzchen bereit.