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Am vergangenen Samstag trafen sich Vertreter der belgischen Veteranenvereinigung sowie Repräsentanten der Gemeinden Diksmuide und Bleyberg am Dreiländereck zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden zur Einweihung eines neuen Monuments mit dem Namen »Via Dolorosa« zur Erinnerung an das Leid Belgiens im Ersten Weltkrieg. Durch das Programm führte der erste Schöffe der Gemeinde Bleyberg, Joseph Austen. Das Ziel von »Via Dolorosa« ist es, auf die Leiden Belgiens im Ersten Weltkrieg aufmerksam zu machen, indem die Organisation »Frauen für den Frieden« über den Leidensweg gehen.
Gedenkstätte: Unter diesem Motto errichtet die Organisation »vrouwen voor vrede« in jedem Jahr eine Gedenkstätte verbunden mit einem symbolischen Lauf für den Frieden an bedeutsamen Orten, um an die Greueltaten von 1914-1918 zu erinnern und für Frieden zu werben. Aber das Ziel ist nicht nur die Erinnerung an Leid, sondern vornehmlich, wie der Sozialschöffe der Stadt Diksmuide, Robert Bailleul, in seiner Rede betonte zur Friedenserziehung der Jugend. Paul Breyne, Gouverneur der Provinz Westflandern, erzählte bereits vorher von den schrecklichen Ereignissen an der Grenze und in Diksmuide unter Zuhilfenahme von Anekdoten, die die Rede auflockerten. Die Stadt Diksmuide, der Sitz der Organisation »Femmes pour la paix«, ist die Stadt, in der der Einmarsch Deutschlands 1914 mit dem Fluten der eigenen Stadt am Fluss Yser gestoppt werden konnte. An der Grenze Belgiens mit Deutschland in Gemmenich wurde die »Via Dolorosa«-Gedenkstätte aufgestellt, weil die deutschen Truppen hier belgisches Territorium betraten - vielfach unverständlich für die Deutschen, die in Belgien lebten, fügte Paul Breyne hinzu. Die aufgestellte Gedenkstele vereint, in einem Würfel, verrostete Kriegsgerätschaften verschiedener Länder, die in den Ersten Weltkrieg verwickelt waren. Dieser Würfel sorgte bei den Veteranen trotz des kalten Windes für viel Gesprächsstoff, unter anderem fanden intensive Diskussionen über die Herkunft einzelner Teile der Gedenkstätte »Via Dolorosa, Gemmenich-Diksmuide 1914-2014« statt. Unter Zeitdruck übergab Robert Bailleul schließlich der Gemeinde Bleyberg ein Buchgeschenk. Die Damen von »Femmes pour la paix« begaben sich anschließend, nach einem letzten Stärkungsgetränk gestiftet von der Gemeinde Bleyberg, auf den Lauf zum Sitz des Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dort wurden sie von Karl-Heinz Lambertz empfangen, die Idee »Via Dolorosa« ein weiteres Mal vorgestellt sowie von dem Präsidenten des flämischen Parlamentes, Jan Pneumans, und dem Sozialschöffen der Stadt Diksmuide, Robert Bailleul, gewürdigt. Diese Veranstaltung brachte zum Ausdruck, dass in ruhigen wie unruhigen Zeiten nicht vergessen werden darf, dass Krieg immer möglich ist und letztlich das Wissen um die Vergangenheit bei der Gestaltung der Zukunft helfe, wie Robert Bailleul und Joseph Austen es mehrmals ausdrucksstark in ihren Reden betonten.
(Text- und Bildquelle: Grenz-Echo, Ausgabe 23.03.2011)
Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei
Die westflämische Friedensorganisation Vrouwen voor Vrede veranstaltet jedes Jahr einen Friedenslauf an einem der vielen Schauplätze des ersten Weltkrieges in unserem Land. 2014 möchte die Organisation (vermutlich mithilfe eines Gelenkbusses) eine Wanderausstellung organisieren, "in der die Evolution vom Bewegungskrieg zum Grabenkrieg dargestellt wird" und der Fortlauf der Kampfhandlungen zwischen dem Einmarsch in Gemmenich bis zum Stopp des Vormarsches durch die Deichflutung in Diksmuide aan de IJzer. Hierfür wird an jenen Daten der kriegerischen Ereignisse gedacht, an denen sich diese 100 Jahre vorher zugetragen haben. Pro Haltestelle wird dabei auch der jeweilige Ort, an dem man sich mit der Ausstellung befindet, noch einmal zusätzlich hervorgehoben.
"An jeder Haltestelle werden wir eine Säule aus zusammengepresstem Kriegsmaterial aufstellen, auf der die Botschaften "Nie wieder Krieg" und "Gewalt führt niemals zu Frieden" zu lesen sind - analog zu den zwei Säulen, die sich bei der Krypta in Diksmuide befinden. Die Aufschrift wird 'Via Dolorosa' lauten - in lateinischer Sprache also. Vielleicht ist Lateinisch als Einheitssprache überhaupt die Lösung unserer Gemeinschaftsprobleme. (…) Die Ausstellung wird jeweils von einem Vortrag zur Friedenserziehung begleitet. Die teilnehmenden Kommunen werden auch gebeten, innerhalb der eigenen Gemeinde mittels einer Ausstellung mehr Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse vor Ort zu lenken. So können die Besucher sehen, was sich direkt vor Ort zugetragen hat und zugleich in unserem Bus den größeren Zusammenhang des Sturms auf die IJzer kennen lernen."
(Textquelle: Pressemitteilung der Regierung der D.G. vom 22.03.2011, mit freundlicher Genehmigung)