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Das belgische Fort Eben-Emael (Koordinaten: 50° 47´ 50" N, 5° 40´ 51" O) wurde in den Jahren 1932 bis 1939 als die nördlichste der Festungen um Lüttich herum erbaut. Das Fort befindet sich 10 km südlich der niederländischen Stadt Maastricht auf dem St.-Pieter-Berg oberhalb des westlichen Ufers der Maas. Unterhalb des Forts zweigt der Albert-Kanal von der Maas in Richtung Antwerpen ab. Der Kanal durchbricht den St.-Pieter-Berg in einem 65 m tiefen Einschnitt und bildet damit einen der Festungsgräben.
In gewisser Hinsicht ähnelt das Fort den gleichzeitig errichteten Anlagen der französischen Maginot-Linie, während es in anderen Details wiederum davon abweicht. Der Grundriss des Forts bildet ein unregelmäßiges Fünfeck mit einer Fläche von 0,75 km²; mit der Form des Grundrisses wurde die Tradition der französischen Festungsbauer des 16. und 17. Jahrhunderts fortgeführt. Etwa 0,45 km² bilden das „Dach“ des Forts. Schon alleine diese Ausdehnungen machen Eben-Emael zum bisher größten gebauten Fort.
Im Zweiten Weltkrieg hatte der deutsche Planungsstab durch Aufklärungsflüge 1940 sehr genaue Informationen über die Festung gewonnen. Danach schien ein Angriff mit konventionellen Mitteln nicht erfolgversprechend. Andererseits war Eben-Emael ein verlockendes Mittel, während des geplanten Feldzuges von den eigenen strategischen Zielen abzulenken. Außerdem hatten die Einsätze der Luftaufklärung gezeigt, dass so gut wie keine Flugabwehr auf dem Fort vorhanden war. Darüber hinaus zeigten die Luftaufnahmen, dass die Besatzung des Forts auf dem Plateau gelegentlich Fußball spielte. Offensichtlich war es nicht vermint. Auf dieser Erkenntnis fußte der deutsche Angriffsplan.
Mit den so genannten Hohlladungen wurde eine Waffe gegen die gepanzerten Festungsteile entwickelt. Die schwerste dieser Hohlladungen wog 50 kg. Die Hohlladungen mussten von den Angreifern direkt auf den Panzerteilen abgelegt und aktiviert werden, wodurch sie nach 45 Sekunden explodierten. Der sich dann entwickelnde Feuerstrahl durchschlug mit einer Geschwindigkeit von 15 km/s jede Panzerung und tötete alles, was sich darunter befand. Weil aber die Hohlladungen äußerst empfindlich gegen Beschädigungen waren, war ein Transport mit dem Fallschirm nicht möglich. Stattdessen wurden Lastensegler wie die DFS 230 entwickelt, die von verschiedenen Flugzeugtypen wie dem Sturzkampfbomber Junkers Ju 87, dem Jäger Messerschmitt Bf 110 oder dem Transportflugzeug Junkers Ju 52/3m über deutschem Gebiet in große Höhen geschleppt und dort ausgeklinkt wurden, um dann die 30 km von der deutschen Grenze bis nach Eben-Emael im Segelflug zurückzulegen.
Dort landeten sie in den Morgenstunden des 10. Mai 1940 mit Hilfe ihres Bremsschirmes in einer Steilspirale fast unbemerkt auf dem Dach des Forts. Zusätzlich waren die Kufen der Segler mit Stacheldraht umwunden, was eine zusätzliche Bremswirkung bewirkte. Die wenigen Soldaten der Besatzung, die doch einen der Gleiter sichteten, waren der Ansicht, es sei ein belgischer Flieger in Not, da die deutschen Gleiter von der belgischen Seite kamen, nachdem sie das Fort umflogen hatten. Gleichzeitig begann der deutsche Angriff auf die Niederlande, Frankreich und Luxemburg.
FORT EBEN-EMAEL
Rue du Fort
B-4690 EBEN-EMAEL
Tel./Fax: 0032 - 4 286 28 61
www.fort-eben-emael.be
E-Mail: info@fort-eben-emael.be
Das Fort ist ohne Anmeldung und durchschnittlich an einem Wochenende im Monat geöffnet - für Details sollte die Webseite konsultiert werden oder per E-Mail Kontakt aufgenommen werden. Die Führung dauert ungefähr 2-3 Stunden und wird in Französisch, Deutsch, Niederländisch und Englisch angeboten.
Eintrittspreis für Erwachsene: 5 €.
Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei