Fort Hackenberg (F) - WW1 World War Tours WW2

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Festungsanlagen > Frankreich > Fort Hackenberg (F)
Das Fort Hackenberg (F) A19 - Bollwerk der Maginotlinie

Das Fort Hackenberg bei Veckring/Lothringen (Département Moselle) ist eine der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie in Frankreich und diente als Prototyp für weitere Festungsanlagen dieser Verteidigungslinie.

Es besteht aus zwei Eingangsblöcken, einem für Munition und einen für die Mannschaft, und siebzehn Kampfstellungen. Die mehrstöckigen Bunker sind unterirdisch mit einer elektrischen Schmalspur-U-Bahn mit über 4 km Gleislänge verbunden. Diese wurde hauptsächlich für den Munitions-transport gebraucht – insgesamt wurden mehr als 10 km Gänge in den Fels gehauen. Die oberirdischen Anlagen sind mit blauem Beton erbaut worden, einer sehr widerstandsfähigen Betonmischung.

Mit einer Besatzung von 1.000 Mann und 43 Offizieren konnte die Festungsanlage verteidigt werden. Hierzu gab es neun 7,5-cm-Kanonen, fünf 13,5-cm-Haubitzen, vier 8,1-cm-Granatwerfer unter versenkbaren Kuppeln, 36 5-cm-Granatwerfer, sieben 3,7-cm-Pakgeschütze, 32 sMGs, 29 Handgranatenwerfer und 59 lMGs. Ein Kraftwerk mit vier Dieselgeneratoren von MAN (Leistung reicht für eine Stadt mit 10.000 Einwohnern), eine Großküche und ein Lazarett mit Röntgenanlage und OP machten die Festungsanlage fast autark. Da das Wasser im Felsen wegen Verschmutzung nicht genutzt werden konnte, musste es über spezielle Wasserwagons mit der Kleinbahn hereingeschafft werden.

Mit der Umgehung der Maginot-Linie durch die Deutschen kam es am Fort Hackenberg bei der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg zu keinen Kämpfen. Als die Deutschen Paris besetzt hatten, übergaben die Franzosen die Festungsanlage kampflos. Ein Soldat beging Suizid, da er nicht kampflos in Gefangenschaft gehen wollte. Die Deutschen nutzten das Stollensystem für die Einrichtung unterirdischer Fabriken. Hier wurden Industrieprodukte, aber keine Waffen produziert.

Erst im Jahre 1944, beim Rückzug der Deutschen aus Frankreich, besetzte ein deutscher Trupp den Block Nr. 8 und beschoss mit der Artillerie (maximale Reichweite ca. 13 km) von dort die Alliierten. Da ein französischer Offizier der ehemaligen Besatzungsmannschaft, der wegen Krankheit aus der Gefangenschaft entlassen wurde, die Alliierten über den Aufbau der Anlage informieren konnte, konnten sie den Block Nr. 8 umgehen und von einer Hügelkette, die nicht in dessen Schussrichtung lag, mit mehreren Panzern beschießen. Nach viertägigem Beschuss flüchtete die deutsche Truppe und sprengte das Munitionslager Nr. 3. Durch die gewaltige Explosionsdruckwelle wurde eine acht Tonnen schwere, 30 cm dicke Stahlbetontür massiv verbogen. Die Alliierten fanden im Block 8 nur den Leichnam eines deutschen Soldaten.

Lange war nicht bekannt, ob es Überlebende des deutschen Trupps gab, bis sich um das Jahr 2000 ein Berliner beim Verein „AMIFORT" meldete, der als 19-Jähriger dem deutschen Trupp angehört hatte. Er war das jüngste Mitglied der etwa 30 Mann starken und aus meist sehr hochdekorierten Soldaten zusammengesetzten Besatzungsmannschaft gewesen, die vom Westwall gekommen war und einen schnellen Vorstoß der Alliierten nach Deutschland hatte verhindern wollen. Nach der Sprengung des Forts waren sie durch einen Notausgang geflüchtet.

Der größte Teil der Anlage ist wegen der geringen Kriegsschäden sehr gut erhalten. Die französische Armee hat die Anlage dem Verfall preisgegeben, bis sich der Verein „AMIFORT“ dessen Erhalt verschrieben hat. Seit 1975 macht der Verein die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich. Deutschsprachige Führungen finden von April bis einschließlich Oktober samstags und sonntags sowie an französischen Feiertagen um 14.30 Uhr statt. Im Fort herrscht eine konstante Temperatur von 12 ° C, weshalb zur Besichtigung warme Kleidung empfohlen wird.


Im Inneren wird ein kleines Militärmuseum betrieben. Während der Führung fährt man mit der Schmalspur-U-Bahn und bekommt die Funktionsweise eines Panzerdrehturms vorgeführt. Der Turm ist gewartet worden und kann gedreht, gesenkt und gehoben werden. Ein Aufzug ist auch in Betrieb.

Quelle: Google Maps Streetview

Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei

Quelle: Google Earth
 
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