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KANAALDIJK - Site John McCrae - Der studierte Mediziner und Schriftsteller John Alexander McCrae (1872–1918), der als Sanitätsoffizier an der Westfront diente, verlor bei einem Angriff am 2. Mai 1915 seinen besten Freund und früheren Studenten, den gerade 22-jährigen Lieutenant Alexis Helmer, durch einen Granatsplitter. Helmer wurde noch am selben Tag auf einer Grabstätte in der Nähe von McCraes Verbandsplatz am Kanal von Ypern beerdigt. In Ermangelung eines Geistlichen hielt McCrae eine kleine Trauerzeremonie.
Am darauf folgenden Tag sah der kriegsmüde Lieutenant Colonel in der Nähe des frischen Grabs aufblühenden Klatschmohn und er begann, den Eindruck und seine Gedanken dazu in einem Notizbuch festzuhalten. Dabei wurde er von dem 22-jährigen Sergeant Cyril Allinson beobachtet, der gerade die Feldpost verteilte. Als McCrae seine Notizen beendet hatte, reichte er dem jungen Soldaten das Schriftstück. Allinson war bewegt von den Zeilen, er erinnerte sich später: „Das Gedicht war eine genaue Beschreibung der Szene, die sich uns beiden bot. Das Wort blow kam ursprünglich nicht in der ersten Zeile vor, sondern erst später, als das Gedicht im Punch erschien. Aber es wurde in der zweitletzten Zeile verwendet. Er benutzte das Wort blow (blasen), weil der Mohn an diesem Morgen tatsächlich von einem leichten Ostwind angeblasen wurden. Ich dachte in dem Moment nicht daran, dass es jemals veröffentlicht würde. Es erschien mir nur als eine genaue Beschreibung des Schauplatzes.“
John McCrae starb am 28. Januar 1918 an den Folgen einer Lungenentzündung in Verbindung mit einer Meningitis in einem Militärhospital bei Boulogne-sur-Mer in Nordfrankreich. Er wurde mit militärischen Ehren im nahegelegenen Wimereux beigesetzt. In Flanders Field, an der Stelle, an der McCrae das Gedicht schrieb, etwas nördlich von Ypern, befindet sich heute ein Soldatenfriedhof, der als Essex Farm Military Cemetery bekannt ist. Die einstigen Bunker und Gräben sind erhalten. Ein Denkmal des Brügger Bildhauers Pieter-Hein Boudens erinnert dort an John McCrae, sein Gedicht ist auf einer Gedenkplatte eingraviert, die an einem der Bunker angebracht ist. Auf dem Friedhof befinden sich 1204 Gräber, davon 1107 Briten, 9 Kanadier, 83 nicht identifizierte Opfer und 5 Deutsche.
Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei