Manifest von Botrange - WW1 World War Tours WW2

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Gedenktafel zum Manifest von Botrange (Signal de Botrange)

Am Sonntagvormittag des 18. Mai 2014 fand neben dem Baltia-Hügel am Signal de Botrange die Enthüllung einer Gedenktafel zum Manifest von Botrange statt. Auf Initiative von Paul Dandrifosse aus Xhoffraix veröffentliche die Gemeinde von Weismes die Verlautbarung von Botrange. Der 91-jährige Dandrifosse ist Präsident und Gründer der gemeinsamen Front der Widerstandskämpfer gegen den Nazismus in den annektierten Gebieten sowie Präsident des Ehrenverteidigungsausschusses für belgische Bürger, die von Nazi-Deutschland annektiert wurden, und für deren moralische Nachfolger. Er hat auch ein Buch geschrieben, dessen Titel lautet: „Terres volées, plaidoyer pour une vraie libération" (gestohlene Erde, Plädoyer für eine wirkliche Befreiung). Dieses Werk soll in Kürze veröffentlicht werden. Ausgangspunkt dieses Manifests war das Theaterstück „Carnaval des Ombres" (Karneval der Schatten) von Serge Dumoulin. Hierzu leisteten Dandrifosse und Albert Pecquet ihren Beitrag. Das Stück entstand aus den Beschimpfung, denen Dumoulin während seiner Studienzeit in Brüssel zum Opfer fiel, wo man ihm öfters vorwarf: „Ach du kommst aus dem Land der Boches." Die Gedenktafel soll an die annektierten Gebiete erinnern und den belgischen Staat endlich auffordern, das dunkle Kapitel abzuschließen und diese Annektion endlich anzuerkennen, was einer Art Befreiung der Bevölkerung gleichkäme. Kulturschöffin Mireille Vandeuren glaubt, dass das Theaterstück von Serge Dumoulin dazu beigetragen hat, einige Zungen zu lösen und die Erinnerungen an die nachfolgenden Generationen vermittelt werden können. Paul Dandrifosse habe den rund 200 Schülern des Kgl. Athenäums von Weismes und dem technischen Institut Notre Dame von Malmedy, die zur Vorstellung des Theaterstücks eingeladen waren, seine Erlebnisse geschildert. „Das hat die Schüler und Lehrer sehr mitgenommen. Dandrifosse möchte dass die Ehre des ostbelgischen Gebiets, welches durch Hitler annektiert wurde, wieder hergestellt wird." Tourismusschöffe Stany Noël erinnerte an die Gedenkfeierlichkeiten zum hundertsten Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges. „Am Ende dieses Krieges 1918 waren die Kämpfer, die den Gräuel überlebt hatten, völlig erschöpft, ja nahezu vernichtet. Der Versailler Vertrag beinhaltete aber den Samen eines neuen, noch viel mörderischen Konfliktes, der durch eine katastrophale, gewaltbereite Ideologie, den Nazismus, geprägt wurde." Noël rief in Erinnerung, dass die Ostkantone, zu denen auch die Gemeinden. Weismes und Malmedy zählten, im Ersten Weltkrieg unter preußischem Regime standen und erst 1920, nach einem Referendum, welches durch General Baltia organisiert wurde, zu Belgien kamen. Effektiv wurde dieser Anschluss 1925.
Text- und Fotoquelle GrenzEcho, Ausgabe vom 21.05.2014

Das Manifest wurde in französischer und deutscher Sprache verfasst
Quelle: YouTube brf.be
Quelle: Google Maps Streetview
Der BALTIA-Hügel

Im Jahre 1923 errichtet Baltia auf Botrange den Hügel, der seinen Namen trägt, um den höchsten Punkt Belgiens von der Baraque Michel nach Botrange zu verlegen. Zwischen 1925 und 1938 blieb die Bevölkerung der Ostkantone gespalten, um nicht zu sagen zerrissen zwischen den Pro-Belgiern und Pro-Deutschen. Das Drama, welches mit der Invasion 1940 stattfand, war somit vorgezeichnet. An dieser Stelle, wo die ehemalige belgisch-preußische Grenze ganz in der Nähe verläuft, nur wenige Kilometer von Deutschland entfernt, hoffe man durch diese Initiative, ein dunkles Kapitel der belgischen Geschichte zu beenden und die Wunden endlich definitiv zu heilen.

Der Aussichtsturm Signal de Botrange
Aussichtsplattform auf das Hohe Venn, gegenüber des Aussichtsturms Signal de Botrange
Quelle: Google Maps Streetview
 
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