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Das sogenannte "Mahnmal gegen das Vergessen" wurde am südöstlichen Rand des Truppenübungsplatzes Elsenborn bzw. auf Roderhöhe nahe Wirtzfeld errichtet, also genau an der Stelle, an der am 17. Dezember 1944 die Front stand und die Deutsche Offensive gestoppt wurde, wodurch das Lager Elsenborn nicht erobert wurde.
Nach dem Einmarsch der amerikanischeTruppe im September 1944 planten die Amerikaner zum 17. Dezember die beiden Seen der Urfttalsperre zu erobern. Am 16. Dezember wurde dieser Plan durch den Angriff morgens um 5:30 Uhr vereitelt. Die deutschen Truppen kamen aus Richtung Udenbreth und ihr Auftrag hieß "Rocherath/ Krinkelt" einnehmen. Für die Amerikaner kam dieser Angriff völlig überraschend. Zwischen Wirtzfeld und Elsenborn wurde eine Verteidigungslinie aufgebaut - Roderhöhe. Auf dieser gewaltige Verteidigungslinie mussten viele Soldaten ihr Leben lassen (Quelle: Etienne Collas).
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»Ein Meilenstein der kollektiven Erinnerung«
(Quelle: http://www.grenzecho.net/ - Artikel vom 17.12.2008)
Genau 64 Jahre nach dem Ausbruch der Ardennenoffensive wurde am 16. Dezember 2008 am südöstlichen Rand des Truppenübungsplatzes Elsenborn - auf Roderhöhe nahe Wirtzfeld - ein Mahnmal gegen das Vergessen dieser mörderischen Ereignisse im Winter 1944/45 eingeweiht. Der Initiator des Denkmals, Roland Gaul, sprach vor zahlreichen Ehrengästen, darunter einige deutsche und amerikanische Kriegsveteranen, von einem »Meilenstein der kollektiven Erinnerung«. Gaul ist Präsident der Vereinigung der Museen der Ardennenoffensive (AMBA). »Genau hier, wo sich verfeindete Truppen harte, unmenschliche Kämpfe lieferten und viele ihre Leben lassen mussten, stehen heute fünf Nationen friedlich vereint«, freute sich Gaul über die hohe Symbolik des Augenblicks. In der Tat waren militärische Abordnungen aus Belgien, Luxemburg, Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten nach Elsenborn gekommen, um gemeinsam der schrecklichen Ereignisse auf dem Schlachtfeld »Elsenborn Ridge« zu gedenken.
Sterbliche Überreste
Zuvor waren im Rahmen eines von Militärpfarrer Herman Brouwers zelebrierten Messopfers in der Militärkapelle des Lagers die sterblichen Überreste von zwei deutschen Soldaten, die am 11. Oktober diesen Jahres nur unweit des neuen Denkmals von einem vierköpfigen Suchtrupp um Jean-Louis Seel (Gemmenich) gefunden worden waren, feierlich an die deutschen Behörden übergeben worden (siehe hierzu auch die Vorberichterstattung im Grenz-Echo von Mittwoch, dem 10. Dezember). Wie es das offizielle Zeremoniell will, wurden die beiden Särge zunächst von den Findern an die lokalen Behörden, sprich Bütgenbachs Bürgermeister Emil Dannemark, Lagerkommandant Erik De Muynck und den Rocherather Hauptförster Erich Hönen übergeben, die sie ihrerseits einem Vertreter der deutschen Kriegsgräberfürsorge anvertrauten. Die Suche nach den Angehörigen der beiden gefallenen Soldaten läuft noch. Sie werden voraussichtlich auf einem der beiden deutschen Soldatenfriedhöfe in Lommel oder Recogne ihre letzte Ruhestätte finden.
Erbe verpflichtet
»Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Tot ist nur, wer vergessen wird«, zitierte Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz den deutschen Philosophen Immanuel Kant. »Gedenkstätten müssen heutzutage viele Aufgaben erfüllen. Für die Angehörigen sind sie ein Ort der Trauer, für Passanten sind sie ein warnender Zeigefinger. Sie können aber auch ein Ort der politischen Bildung und der Forschung sein«, so der Bürgermeister, der in Hoimar von Ditfurth einen weiteren bekannten Schriftsteller zitierte: »Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten verhindert werden können.«
»Der Frieden fällt uns nicht in den Schoß. Viele, die unseren heutigen Frieden aufgebaut haben, leben nicht mehr. Ihr Erbe verpflichtet uns.«
Wie hätte man diese Aussage besser untermauern können als mit einer Einladung an die Kinder des 5. und 6. Jahres der Grundschule Wirtzfeld. Sie hielten vor den zahlreichen Ehrengästen der Einweihungsfeier auf Roderhöhe mit ganz persönlichen Gedanken zum Thema Krieg und Frieden inne und legten Blumen an dem Denkmal nieder.
Begleitet wurde die würdige Feier, in deren Verlauf die knappen Minustemperaturen nur ansatzweise an die extremen Schlechtwetterverhältnisse bei Beginn der Ardennenoffensive erinnern konnten, durch die Trompeten-Interpretationen der traditionellen Trauermelodien »Last Post« und »Der gute Kamerad« sowie Kanonendonner, der mahnend in der weiten Ebene des Lagers Elsenborn verhallte.
Link zum Artikel des Grenz-Echo mit Bildern der Einweihungsfeier - HIER
Würdige und schlichte Gedenkfeier am Mahnmal »Gegen das Vergessen« in Wirtzfeld
(Quelle: http://www.grenzecho.net/ - Artikel vom 17.12.2009)
Die Reihe der Gedenkfeiern im Zuge des 65. Jahrestages der Ardennenoffensive fand am 16. Dezember 2009 am Mahnmal »Gegen das Vergessen« auf Roderhöhe nahe Wirtzfeld einen ebenso schlichten wie würdigen Abschluss. Zur Erinnerung: Dieses Denkmal, das sich am östlichen Rand des Truppenübungsplatzes Elsenborn auf dem Gebiet der Gemeinde Büllingen befindet, war vor genau einem Jahr eingeweiht worden. Zu der gestrigen Feier, zu der sich auch Fahnenträger der Kriegsinvaliden, der Veteranen Albert I., des Regiments »Cyclistes Frontière« und der Reserve-Unteroffiziere der Ostkantone eingefunden hatten, konnte der Kommandant des Lagers Elsenborn, Oberstleutnant Hagen Vandenbulcke, u. a. den Oberst der belgischen Armee in der Provinz Lüttich, Thierry Babette, sowie die Bürgermeister Friedhelm Wirtz (Büllingen) und Emil Dannemark (Bütgenbach) willkommen heißen.
Nicht zuletzt trugen, wie schon bei der Einweihung vor Jahresfrist, Schülerinnen und Schüler der Volksschule Wirtzfeld mit einem Wortbeitrag zum Gelingen der Feier bei und legten als Ehrerbietung an die Opfer dieser mörderischen Schlacht Blumen an dem Denkmal nieder. Für die passende musikalische Umrahmung der Feier zeichnete unterdessen ein Dudelsack-Trio verantwortlich, das u. a. Auszüge aus dem Opus »The Lamentation of Britain« von Joseph Haydn interpretierte.
»Wir sind zusammengekommen, um der vielen Opfer zu gedenken, die für uns gelitten und sogar ihr Leben gelassen haben«, sagte Oberstleutnant Hagen Vandenbulcke. Ein Mahnmal zu errichten, sei wenig Arbeit, die Erinnerung lebendig zu halten, sei dagegen viel mehr Arbeit. »Das Mahnmal muss gepflegt und Wegweiser müssen aufgestellt werden, denn eine Gedenkstätte ohne Besucher verliert viel von seinem eigentlichen Wert.« Friedhelm Wirtz erinnerte daran, dass die Ardennenoffensive die Menschen unserer Gegend die Schrecken des Krieges auf bis dahin nicht da gewesene Weise am eigenen Leibe habe erfahren lassen. »Gerade in unserem Grenzgebiet, wo in der Ardennenoffensive viele Soldaten und Zivilisten getötet wurden, Leid über alle Familien kam, wo aber die Menschen beiderseits der Grenze inzwischen gute Freunde geworden sind, scheint es uns angebracht, diese Gedenkveranstaltung der Erinnerung und der Versöhnung jedes Jahr am 16. Dezember zu begehen.«
Link zum Artikel des Grenz-Echo mit Bildern der Gedenkfeier - HIER