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In einem ersten Beitrag der AACHENER NACHRICHTEN (Ausgabe vom 24.09.2014) konnte man lesen, dass Teile des Westwalls bzw. eine fünfreihige Drachenzahnreihe (Panzersperre) von 70m Länge und 13m Breite im Zuge von Bauarbeiten an der Vaalser Straße in Aachen freigelegt wurde. Dieses Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg ist bei Bauarbeiten natürlich nicht gerne gesehen, da der gesteckte Zeitplan etwas durcheinander gebracht bzw. verzögert wird. Da die Höckerlinie im Aachener Raum auch an anderen Stellen zu besichtigen ist, wird der Erhalt dieses Stückes nicht in Betracht gezogen. Über den genauen Verlauf dieser Linie an der Vaalser Straße war anscheinend nur wenig bekannt. Die Ausschachtungsarbeiten für das aktuelle Bauprojekt der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft GEWOGE wird also weiter durchgezogen, wonach in dem so genannten Drei-Länder-Carré insgesamt 118 Wohnungen sowie Gewerbeflächen entstehen. In einer Ausgabe vom 15.10.2014 liest man in den Aachener Nachrichten, dass den Panzerhindernissen mit einer Art gewaltiger Kneifzange zu Leibe gerückt wird. Das Ende der 1930er Jahre errichtete militärische Verteidigungswerk, das von den Alliierten Siegfried-Linie genannt wurde, bestand aus mehr als 18 000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Das Aachen-Saar-Programm wurde 1939 aufgelegt. Im Bereich des jetzigen Gut Kullen sei es aber nicht zu Kampfhandlungen gekommen. Bis in die 1950er Jahre waren die fünfreihigen Drachenzähne, die noch auf alten topographischen Karten der Gemeinde Laurensberg verzeichnet waren, in diesem Bereich noch sichtbar, dann seien sie abgedeckt oder entfernt worden, etwa für den Bau des wenig entfernten Supermarkts oder einer Häuserzeile entlang der Schurzelter Straße. Auf der anderen Seite verlief der Westwall, der oftmals im Zickzack angelegt war, in Richtung Reinartzkehl. Metertief unter der Oberfläche befänden sich die Höcker, weil das Gelände beim Bau der nicht weit entfernten Hollandlinie (Autobahn A 4) mit großen Mengen Abraum aufgefüllt wurde, es handele sich also nicht um Kriegstrümmer, sondern Erdaushub.