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HALIFAX HR734
Da ich nun die genauen Angaben der 4 gefallenen Besatzungsmitglieder hatte konnte ich weiter im Internet recherchieren. Anhand der SERVICE Nr. sowie der Tatsache, dass die Gefallenen dem 158 Squadron (Geschwader) angehörten fand ich letztendlich eine Seite, die über Verluste von Bombern der ROYAL AIR FORCE (R.A.F.) informiert.
Auf der Seite LOSTBOMBERS konnte ich weitere interessante Informationen ermitteln. Die Gefallenen waren demnach Besatzungsmitglieder eines Bombers des Typs HALIFAX, Seriennummer HR734, X1D NP-P, des Squadron 158 der Royal Air Force. Dieser Bomber war laut Informationen der vorgenannten Webseite an der "Operation Cologne" beteiligt. Hierbei handelt es sich um die Bombardierung des Ruhrgebietes, dem Industriegebiet bzw. dem industriellen Herz Deutschlands und in vorliegendem Fall um das Gebiet rund um die Großstadt KÖLN.
Die Luftangriffe auf das Ruhrgebiet der britischen und US-amerikanischen alliierten Mächte im Zweiten Weltkrieg hatten das Ziel, durch verschiedene militärische Luftoffensiven mit unterschiedlichen Strategien die Produktion und den Transport kriegswichtiger Güter in und aus der sogenannten Waffenschmiede des Deutschen Reiches zu behindern. Darüber hinaus richteten sich die Angriffe gegen die Kriegsmoral der deutschen Zivilbevölkerung in diesem Ballungszentrum.
Wegen der zentralen wirtschaftlichen Bedeutung waren erste Planungen zum Luftkrieg im Ruhrgebiet bereits zum Ende des Ersten Weltkriegs erfolgt. Die alliierten Bombardierungen beschränkten sich nicht auf den Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk, sondern umfassten die gesamte heutige Metropolregion Rhein-Ruhr. Das Flächenbombardement hatte seine Höhepunkte in den Jahren 1943 und 1944, so zum Beispiel in den fünf Monaten der Battle of the Ruhr (deutsch: Die Schlacht um die Ruhr). Nach dem Ruhrkessel und der Einnahme des Ruhrgebietes im April 1945 endeten die Luftangriffe. Zerstörung und Wiederaufbau hatten vielfältige, heute noch spürbare und teilweise intensiv diskutierte Auswirkungen.
Die CREW der HALIFAX HR734
Nachdem nun der Einsatz der HALIFAX geklärt ist, kann die Zusammensetzung der gesamten Crew wie folgt festgehalten werden:
Sgt. C.W. Preston - KIA
Sgt. E.D.C. Mackintosh - KIA
Sgt. C.E.H. Carey - PoW
Sgt. J. Redman - PoW
Sgt. V.G.A. Moss - PoW
Sgt. F.H. Walton - KIA
Sgt. D. Lock - KIA
KIA: Killed in Action
PoW: Prisoner of War
Laut der Seite LOSTBOMBERS müsste das deutsche Fliegerass Oberfeldwebel Reinhard KOLLACK, der zu dieser Zeit dem Nachtjagdgeschwader 4 (7./NJG4) angehörte, den Bomber abgeschossen haben. Er flog damals eine JU88 (JUNKERS). Die Absturzstelle wird in GEETBETS (Provinz Brabant) in Belgien angegeben, also ungefähr 85 km Luftlinie vom heutigen Denkmal entfernt.
Allerdings habe ich auf einer anderen Webseite (CIELDEGLOIRE) gesichtet, dass der Abschuss auf das Konto von Ltn. Johannes HAGER, des Nachtjagdgeschwaders 1 - 4./NJG1 gehen soll.
Unter dem Namen Reinhard KOLLACK und dem Abschussdatum (04.07.1943) fand ich dann diesen Eintrag:
Wie man anhand dieses Tabellenausschnits sehen kann hat Kollack an besagtem Tag 3 Maschinen abgeschossen, darunter auch zwei Halifax, aber laut Tabelle eben nicht über Sourbrodt.
Fakt ist jedenfalls, dass die Gefallenen auf dem Kriegsfriedhof in Heverlee (B) bestattet wurden. Die 3 restlichen Besatzungsmitglieder wurden als Kriegsgefangene in sogenannte Lager interniert.
Sgt. C.E.H. Carey - Lager/Camp L6/L4. Pow No.382.
Sgt. V.G.A. Moss - Lager/Camp L6/357, PoW No.416.
Sgt. J. Redman, erst geflüchtet und dann wieder gefangen genommen am 18.07.1943 - interniert ins Lager/Camp 4B, keine PoW No. bekannt.