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Es handelt sich hierbei um einen amerikanischen Panzer des Typs SHERMAN M4 A4, Baujahr 1943, ausgestattet mit einer 75mm-Kanone, 2 Maschinengewehren 7,62 mm, einem Maschinengewehr 12,7 mm, Chrysler-Motor mit 4x6 Zylindern, 425 PS, Geschwindigkeit 40 km/h, Panzerung von 38 bis 76 mm, Gewicht 30 Tonnen und 5 Mann Besatzung.
Dieser Sherman mit der Kennnummer 420243 gehörte zur Untergruppe "Bourgin", 1er Régiment de Chasseurs d'Afrique, Combat Command 5, 5ème Division Blindée und nahm am 17.12.1944 an der Befreiung von Kientzheim teil. Er wurde am 18.12.1944 bei einem Gefecht mit einem Panzerkampfwagen (PzKfw) V "PANTHER" am Schlossberg ausgeschaltet. Davor setzte er allerdings auch den deutschen PANTHER außer Gefecht. Kientzheim (dt. Kienzheim) ist eine Gemeinde im Kanton Kaysersberg im Oberelsass, dem (Département Haut-Rhin) in Frankreich, am Rande der Vogesen.
Eine Texttafel am Panzer gibt Auskunft über die Besatzung des Panzers am 18.12.1944 | |||
Panzerkommandant: | Adjudant-chef | BARBANTON Henri | |
Schütze: | Brigadier | PROUX Auguste | |
Lader: | Chasseur | CHAILLET | |
Fahrer: | Chasseur 1ère cl. | SOUBEYRAN André | |
Kopilot: | Chasseur | DEGRES Léon |
Mittlerer Panzer M4A4 – Schnittansicht
1 - Kranöse, 2 - Lüftung, 3 - Turmluke, 4 - Periskop, 5 - Laufring, 6 - Turmsitz zur Bedienung eines auf dem Geschützturm angebrachten 12,7-mm-Maschinengewehrs, 7 - Sitz des Richtschützen, 8 - Kommandantensitz (neben Ladeschützensitz), 9 - Geschützturm, 10 - Luftfilter, 11 - Kühlerverschluss, 12 - Ansaugverteiler, 13 - Mehrfachreihenmotor (6-Zylinder-Motoren), 14 - Auspuff, 15 - Kettenausgleichsrad, 16 - Wasserpumpe, 17 - Kühler, 18 - Stromerzeuger, 19 - Hintere Antriebswelle, 20 - Turmkorb, 21 - Schleifring, 22 - Vordere Antriebswelle, 23 - Spiralfeder-Aufhängung, 24 - Getriebe, 25 - Kettenantriebsrad, 26 - Fahrersitz, 27 - Sitz des Bug-MG-Schützen (neben Fahrersitz), 28 - 75-mm-Kanone, 29 - Fahrerluke, 30 - 7,62-mm-Bug-Maschinengewehr
Das Gefecht wird von Auguste PROUX und André SOUBEYRAN wie folgt geschildert:
Am 17.12.21944 greift die 2. Staffel, ursprünglich nur mit dem 2. Zug (Leutnant DUTILH), dann aber verstärkt mit einer Abteilung der 1ère Cie du Régiment de Marche der Fremdenlegion unter dem Befehl von Leutnant GRAND D'ESNON und einem Zug der Panzerzerstörer der 2. Staffel des 11. RCA (Régiment de Chasseurs d'Afrique) KIENTZHEIM um 13.30 Uhr aus Richtung RIQUEWIHR kommend an. Gegen 14.30 Uhr erreicht der 3. Zug der 2. Staffel (Leutnant DE ROUX), den der Panzer RENARD zur Unterstützung angeschlossen ist, Kientzheim. Wenig später wird Leutnant DUTILH bei der Säuberung des Ostteils von Kientzheim schwer verletzt und wird nach Riquewihr transportiert, wo er am 18. Dezember seinen Verletzungen erliegt. Zuerst wird er auf dem Gemeindefriedhof bestattet, dann aber zum "Nécropole de Sigolsheim" umgebettet. Gegen 16.00 Uhr erwidert der Panzer RENARD im Westen von Kientzheim das Feuer eines "PANTHERS", der aus der Richtung Kaysersberg kommt und bereits den Panzerzerstörer (Tank-Destroyer) EYLAU (11.RCA) außer Gefecht gesetzt bzw. zerstört hat. Die 5 Besatzungsmitglieder, die im brennenden Innenraum schwer verletzt wurden, starben noch am gleichen Tag.
Am 18.12.1944 um 9.00 Uhr greift die 2. Staffel, mit dem Zug DE ROUX und dem 2. Zug (den nun Leutnant JACQUETY befehligt), verstärkt durch den Zug Valette der 4. Staffel und einer Abteilung der Frem-denlegion Kaysersberg an. Der Zug DE ROUX führt den Angriff an. Ein Teil befindet sich auf der Straße, der andere entlang der Weinfelder, so auch der Panzer RENARD, der an 2. Stelle fährt (chemin Bari-Way). An einer Gabelung wird der Führungspanzer zuerst fahruntüchtig geschossen und bekommt dann einen weiteren Treffer von einem Panzer, der hinter einer Panzersperre in der Nähe der Post (östlicher Ausgang von Kaysersberg) positioniert ist. RENARD, der ebenfalls in den Weinberg hinab gerutscht ist, erwidert das Feuer, wird aber in Brand geschossen. Der Schütze (brigadier) PROUX schießt allerdings in aller Seelen Ruhe weiter auf den deutschen Panzer, bis dieser außer Gefecht gesetzt ist. Die Besatzung von RENARD steigt aus und nähert sich dem gegnerischen Panzer, um die Besatzung gefangen zu nehmen. Diese wird dann im Keller der Post untergebracht. Beim dem Panzer am Kaysersberg handelt es sich um einen PzKfw V "PANTHER" (45 Tonnen), der eigentlich allen Geschossen eines SHERMAN standhalten müsste. Er hat mehrere Treffer erhalten, wobei einer eine empfindliche Stelle des PANTHER getroffen hat und den Fahrer getötet hat. Gemeldet werden die Abschüsse der Panzer RENARD, FAYOLLE und FAIDHERBE. Der PANTHER wurde vom Zug AVOUT wieder verwendet und "Kaysersberg" umbenannt. Gefahren von André SOUBEYRAN und mit Auguste PROUX als Schützen brachte er allerdings während der Schlacht bei Colmar im Januar 1945 nur Ärger mit sich und wurde nie gegen die Deutschen eingesetzt. Endgültig fiel der Panzer auf Grund einer Motorpanne in der Nähe von LAUTERBOURG am 4. April 1945 aus.
Der Panzer RENARD wurde nach Instandsetzung durch eine Mannschaft unter der Leitung von Leutnant Léon BERRIER (officier-mécanicien du 8e Régiment de Hussard, ancien du 3e escadron du 1er R.C.A.S.) im November 1962 an seinen heutigen Standort gebracht und dient seitdem als Mahnmal gegen den Krieg.
Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei