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Im Gedenken an den abgestürzten Piloten 2nd Lt. Wilton G. Erickson der 55. Fighter Group des 38. Fighter Squadron wurde im Jahr 2001 an der Absturzstelle ein Stein errichtet, nachdem zuvor in einer mehrwöchigen Bergungsaktion das Schicksal des Piloten erkundet bzw. verbürgt worden war.
Seither erinnert in der entlegenen Talmulde des Ensebachs bei Lanzerath (B) eine Tafel an die Ereignisse vom 1. Dezember 1943, als hier ein Jagdflugzeug nach kurzem Luftkampf zu Boden ging - wovon es aber jahrzehntelang keine greifbaren Zeugnisse gab. Erst Mitte der neunziger Jahre starteten rechterhand von Lanzerath (zur deutschen Seite hin) erste Recherchen, die das Schicksal und die Identität des seit fünfzig Jahren vermissten Piloten erhellen sollten. Es geschah zu einer Zeit, als unsere Gegend Kriegshandlungen nur »aus der Ferne« kannte - von (manipulierten) Berichten am Radio oder von persönlicher Post von der Front, nicht selten aus dem entfernten Russland. Und doch rückte der Krieg allmählich näher, wie ein Vorfall in jenen frühen Wintertagen 1943 zeigt. Rund sechs Jahrzehnte ist es her, dass über Lanzerath, im Tal des Ensebachs, eine amerikanische P38 Lightning nach einem Abschuss niederging. Zeitzeugen fanden an der Absturzstelle ein einziges Wrack vor. Die Identität des Air-Force-Piloten, der sich alleine an Bord befunden hatte, blieb ungeklärt, was aber kein Hindernis sein sollte, ihn am 5. Dezember 1943, vier Tage nach dem Absturz, auf dem Friedhof in Manderfeld beizusetzen.
Am anderen Ende der Welt, in den Staaten, vermisste die Familie Erickson ihren damals 25 Jahre alten Sohn Wilton Gustave. Über ein halbes Jahrhundert sollte das Schicksal des jungen Piloten, der nach Europa in den Krieg gezogen war, ungeklärt bleiben. Es waren schließlich ein Gräberkommando der US Army und der Gräbersuch-dienst in der deutschen Eifel, die im Sommer 1997 Recherchen an der Unfallstelle aufnahmen. Sie gaben dem bis dahin unbekannten Piloten endlich einen Namen ... - und nahmen Kontakt mit seiner Familie in den USA auf. Schon wenige Monate später weilten Wayne und Wallis Erickson, die beiden Brüder des abgeschos-senen Jagdfliegers, bei Grabungen an der Absturzstelle in Lanzerath. Seither bestehen zwischen der Familie des Piloten und dem hiesigen Grenzraum enge Bindungen.
Der Anstoß zu einem Gedenkstein kam letztlich von der Königlichen Nationalen Vereinigung der Reserve-Unteroffiziere der Ostkantone. Auf Betreiben namentlich von Marcel Vaessen wurde hier im August 2001 eine Stele enthüllt. Ein Symbol für den Frieden und Teamwork soll der kleine Gedenkstein sein, der ganz bewusst einige Meter von der Absturzstelle entfernt angebracht wurde. So bleibt die eigentliche Unfallstelle unberührt, erklärte damals Peter Drespa, der 1997 gemeinsam mit Manfred Klein die Recherchen vorangetrieben hatte. Sein offiziell letztes Geleit hatte der junge Pilot übrigens im März 1998 erhalten, als seine sterblichen Überreste vom Manderfelder Friedhof in seine Heimatstadt Cleveland in Ohio überführt worden waren.
Wilton G. Erickson hatte - wie die damaligen hartnäckigen Recherchen ergaben – bei seinem Ersteinsatz am 1. Dezember 1943 offenbar den Anschluss an seine Bomberstaffel verpasst und daraufhin alleine versucht, zum Ausgangspunkt auf die britischen Inseln zurückzukehren. Nur leider war dem jungen und unerfahrenen Piloten bei diesem Unterfangen die deutsche Luftabwehr zum Verhängnis geworden.
Textquelle: Grenz-Echo, Ausgabe vom 23.12.2004
Bildquelle Lt. Wilton G. Erickson: www.station131.co.uk
In einer entlegenen Talmulde des Ensebaches unweit der Ortschaft Lanzerath (Belgien) wurde in einer 2 wöchigen Bergung eines deutsch-amerikanischen Gräbersuchkommandos das Schicksal eines am 1. Dezember 1943 abgestürzten Army Air Force Piloten aufgeklärt. Wilton Gustave Erickson, Leutnant der Amerikanischen Streitkräfte, stürzte nach kurzem Luftkampf ab und wurde seit diesem Zeitpunkt vermisst.
Nun sind genau vier Jahre seit Bergungsbeginn vergangen. Wilton ruht heute neben seinen Eltern auf einem Friedhof in Novelty / Ohio. Nichts erinnert mehr an der Absturzstelle an seine Existenz und seine außergewöhnliche Geschichte. Aus diesem Grund ist durch unsere Arbeitsgemeinschaft wmv.luftkrieg.de eine kleine Erinnerungsstätte geschaffen worden, die am 18. August 2001 um 15:00 Uhr unweit seiner Absturzstelle in Lanzerath / Belgien eingeweiht wurde.
Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei