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Geschwister Scholl und die Widerstandsbewegung "Die Weiße Rose"

KURZINFO:
Gemeinsam mit ihrem Bruder Hans Scholl, Christoph Probst und anderen ruft Sophie Scholl die Deutschen 1942/43 zum "passiven Widerstand" gegen Hitler und die Nazis auf. Die jungen Studenten der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) entwerfen unter dem Namen "Weiße Rose" sechs Flugblätter. Das sechste und letzte wird ihnen zum Verhängnis, als sie es am 18. Februar 1943 an der Uni in München an Studenten verteilen. Sie werden von der Gestapo gefasst und festgenommen. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl und Christoph Probst wird Sophie am Nachmittag des 22. Februars 1943 durch das Fallbeil hingerichtet. Begraben liegen die drei Widerstandskämpfer auf dem Friedhof am Perlacher Forst.

Quelle: http://www.muenchen.de

Die Weiße Rose war der Name einer Widerstandsgruppe in München während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Juni 1942 wurde die Gruppe gegründet und bestand bis zum Februar 1943. Die Mitglieder der Weißen Rose verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde. Mitglieder der Weißen Rose waren die beiden Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie deren Kommilitonen Christoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell, außerdem der Universitätsprofessor Kurt Huber.

Der Widerstand bestimmter Mitglieder des Freundeskreises um die Weiße Rose war in starkem Maße christlich

motiviert und wurde durch die Empörung über die Deportation und Behandlung von sowohl Juden als auch Regimegegnern gestärkt. Hans und Sophie Scholl wurden liberal und mit sozialhumanistischen Zielen wie Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstständigkeit erzogen. Außerdem waren sie durch die Frömmigkeit ihrer Mutter geprägt. Die Beschäftigung mit Literatur, Kunst und Musik war ein selbstverständlicher Teil ihrer Kindheit. Hans Scholl, Alexander Schmorell und Willi Graf hatten 1942 bei ihrem Fronteinsatz Massenermordungen in Polen und das Elend im Warschauer Ghetto beobachtet, was sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zusätzlich zum Widerstand bewegte. Die ersten vier Flugblätter wurden von Ende Juni bis Mitte Juli 1942 verfasst und anonym mit der Post an Intellektuelle im Raum München verschickt. Im Winter dieses Jahres wurde die Gruppe durch Sophie Scholl und Willi Graf erweitert.

Von 23. Juli bis 30. Oktober 1942 mussten Graf, Scholl und Schmorell als Sanitäter an die Ostfront. Nach ihrer Rückkehr nahmen die Studenten ihre Widerstandstätigkeit wieder auf. Das fünfte Flugblatt "Aufruf an alle Deutsche!" (mit einer geschätzten Auflage zwischen 6000 und 9000) wurde zwischen 27. und 29. Januar 1943 in Kurierfahrten in mehreren süddeutschen und auch in einigen österreichischen Städten verteilt. Die Weiße Rose zielte ab Sommer 1942 vor allem darauf ab, "auf die breite Volksmasse" einzuwirken, wie es Sophie Scholl nach ihrer Verhaftung am 18. Februar 1943 sagte. Dieses Ziel wird dadurch deutlich, dass das Flugblatt in einer klar verständlichen Sprache verfasst ist. Nach ihrer Fronterfahrung im Osten waren die Studenten davon überzeugt, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden könne ("Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern."). Sie riefen zu einer Trennung vom "nationalsozialistischen Untermenschentum", Imperialismus und preußischen Militarismus "für alle Zeit" auf und zeichneten ihre Zukunftsvision eines föderalistischen Deutschlands in einem vereinten Europa nach dem Krieg.

Ende Januar 1943 ging die Schlacht um Stalingrad verloren. Etwa 230.000 Soldaten waren allein auf deutscher Seite gefallen; über 1.000.000 Menschen starben auf russischer Seite. Stalingrad wurde der Auftakt zum verstärkten Widerstand in den besetzten europäischen Ländern. Die deutsche Bevölkerung war durch diese erste große Niederlage verunsichert. Im Deutschen Museum kam es anlässlich der 470-Jahr-Feier der Münchner Universität am 13. Januar zu Studentenprotesten gegen die Rede des Gauleiters Paul Giesler. Für die Teilnehmer der Weißen Rose wurde das Zusammenkommen dieser Ereignisse der Anstoß zu ihrem sechsten Flugblatt "Kommilitoninnen! Kommilitonen!" Durch Helmuth von Moltke gelangte dieses Flugblatt über Skandinavien bis nach England. Hunderttausende davon wurden von britischen Flugzeugen Ende 1943 über Deutschland abgeworfen. Sie waren jetzt überschrieben: "Ein deutsches Flugblatt - Manifest der Münchner Studenten."

In anderen Städten arbeiteten Freunde in kleinen Gruppen, verteilten Flugblätter und hielten Kontakt. "Nieder mit

Hitler" und "Freiheit" steht am 3., 8. und 15. Februar an den Mauern der Universität und zahlreicher anderer Gebäude in München. Alexander Schmorell, Hans Scholl und Willi Graf hatten die Parolen nachts mit schwarzer Teerfarbe und grüner Ölfarbe angeschrieben. Die Gestapo leitete im Sommer 1942 Untersuchung zu den Flugblättern der Weißen Rose ein, die als "staatsfeindliche Bestrebungen" gesehen wurden, die erfolglos blieben und bald eingestellt wurden. Ab Ende Januar setzte die Gestapo wegen der erneut verteilten Flugblätter eine Sonderkommission in München ein und beauftragte im Februar 1943 den Professor Richard Harder als Spezialist für Rhetorik und klassische Philologie, ein Täterprofil aus den bisher erschienen Flugblättern zu erstellen.

Das sechste Flugblatt wurde der Gruppe zum Verhängnis. Es war von Kurt Huber verfasst worden und wandte sich gegen die Kriegspolitik des "Dritten Reiches". Hans Scholl und Alexander Schmorell strichen im Nachhinein eine Passage über die "herrliche Wehrmacht". Ziel war erneut sich "an die Masse des Volkes zu wenden". In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar verteilte die Gruppe 800 bis 1200 Flugblätter in München. Nachdem nicht alle Exemplare verteilt werden konnten, wurde beschlossen, die übrig gebliebenen Flugblätter an der Universität München zu verteilen.

Am 18. Februar 1943 versuchten die Geschwister Scholl, die Blätter an der Universität auszulegen. Sie erreichten gegen 10.45 Uhr den Haupteingang. Sie trugen einen rotbraunen Koffer und eine Aktentasche, beide gefüllt mit dem sechsten Flugblatt und einer kleinen Menge des fünften. Die Geschwister Scholl legten vor den noch geschlossenen Hörsälen und in den Gängen die Flugblätter stoßweise aus. Als sie schon am rückwärtigen Ausgang Amalienstraße waren, kehrten sie um und liefen in den ersten Stock, wo sie nochmals Flugblätter ablegten. Dann rannten sie in den zweiten Stock, wo Sophie den Rest der Flugblätter über die Brüstung in den Lichterhof warf. Dabei wurden die beiden vom Hörsaaldiener Jakob Schmid entdeckt und von diesem (und anderen) so lange festgehalten, bis die Gestapo eintraf.


Hans und Sophie Scholl wurden nach ihrer Festnahme zunächst zum Wittelsbacher Palais, der Gestapo-Zentrale, transportiert und dort getrennt bis zum 21. Februar stundenlang vernommen. Hans Scholl hatte bei seiner Festnahme einen Flugblattentwurf von Christoph Probst bei sich, sodass auch dieser festgenommen und angeklagt wurde. Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden vom sogenannten "Blutsrichter" Roland Freisler am Volksgerichtshof zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Das gleichgeschaltete Gericht nannte als Gründe für dieses Urteil "Wehrkraftzersetzung", "Feindbegünstigung" und "Vorbereitung zum Hochverrat". Das Urteil wurde am 22. Februar vollstreckt. Kurz vor der Vollstreckung sahen die Geschwister Scholl ihre Eltern ein letztes Mal.

Um zur offiziellen Webseite der "Weiße Rose Stiftung" zu gelangen: KLICK auf eines der beiden Bilder

Über einen Klick auf das Bild gelangt ihr zur Seite über den am 24. Februar 2011 anlaufenden Film über Sophie SCHOLL
Die Geschwister SCHOLL - im Namen der Freiheit
Quelle: GRENZECHO, die einzige deutschsprachige Tageszeiten Belgiens
 
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