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Das Siegestor liegt rund einen Kilometer nördlich der Feldherrnhalle und trennt die Ludwigstraße, die dort endet, von der Leopoldstraße, die hier ihren Anfang hat. Damit markiert das Siegestor die Grenze zwischen den beiden Münchner Stadtvierteln Maxvorstadt und Schwabing. Ludwig I. erteilte 1840 seinem Architekten Friedrich von Gärtner den Auftrag, einen Triumphbogen nach Vorbild des Konstantinsbogens in Rom als Abschluss seiner Prachtstraße, der Ludwigstraße, zu planen. Dieser Triumphbogen soll dem Bayerischen Heere gewidmet sein und somit direkt mit der Feldherrnhalle korrespondieren, mit der seine Prachtstraße beginnt. Das Siegestor wurde 1843 bis 1852 aus Kelheimer Kalkstein errichtet, wobei nach Friedrich von Gärtners Tod 1850 dessen Schüler Eduard Metzger die Arbeiten übernahm.
Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde es 1958 unter der Leitung von Josef Wiedemann wiederaufgebaut - an der Südseite bewusst vereinfacht. Die Quadriga (Bavaria mit vier Löwen) wurde von Elmar Dietz neuerstellt und 1972 vollendet. Mit dem Siegestor gelang Friedrich von Gärtner mehr als eine Kopie des Konstantinsbogens. Die Säulen, die auf hohe Podeste gestellt sind, betonen die klare vertikale Gliederung. Das wuchtige Gebälk drückt einer schweren Last ähnlich auf die harmonisch rhythmisierenden drei Bögen. Damit erhält der Triumphbogen die architektonische Kraft, den Zug des Siegestores aufzufangen und in die Felder und Wiesen, die 1852 noch vorherrschten, weiterzuleiten. Die thronend schwebende Quadriga, geschaffen von Friedrich Brugger, Johann Martin von Wagner und Johann von Halbig, schwebt über dem Siegestor und betont seine Mittelachse. Gleichzeitig fährt die Bavaria auf der Quadriga stadtauswärts in die Felder und Wiesen blickend "dem Bayerischen Heere" entgegen, wie die Inschrift auf der Nordseite uns verrät. Die Bildmotive der Reliefs zeigen Kampfszenen, die Kraft und Willen des bayerischen Heeres unterstreichen. Die Medaillons dagegen stellen Allegorien der bayerischen Regierungsbezirke dar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde unter dem Eindruck der Zerstörungen und weiteren Folgen wie Vertreibung und Kriegsschuld das Tor bewusst vereinfacht aufgebaut und auf der Südseite eine zusätzliche Inschrift, die Wilhelm Hausenstein entwarf, angebracht: "Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend". Damit bekommt das Siegestor eine neue symbolische Bedeutung: Krieg bringt nicht nur den Sieg, sondern auch Leid und Zerstörung - er zerstört sogar Symbole des Sieges. Daher kann die Lösung nur Frieden heißen. Damit ist das Siegestor auch Friedensmahnmal, ähnlich dem Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. 1972 konnte die von Elmar Dietz wiederhergestellte Quadriga auf das Siegestor aufgestellt werden. In den letzten Jahren wurde das Siegestor saniert und vor allem die Statuen und Skulpturen restauriert.
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