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Der Ehrenfriedhof Vossenack liegt etwa 500 m außerhalb der Ortslage unweit der Bundesstraße 399 an der Simonskaller Straße in der Nähe des Franziskaner-Gymnasiums. Der Ehrenfriedhof Vossenack wurde inmitten des einstigen Kampfgebietes des Zweiten Weltkrieges angelegt. Heute ruhen hier 2.347 Kriegstote. Unter ihnen 35 Männer des Minenräumkommandos, das nach dem Kriege auch für das Bergen zahlreicher Gefallener aus Feldgräbern eingesetzt wurde. Untrennbar verbunden mit dem Soldatenfriedhof ist der Pionierhauptmann Julius Erasmus (Bericht zu seiner Person HIER).
Zunächst begrub Erasmus etwa 120 Gefallene an den Waldrändern, bis ihm die Gemeinde ein Stück Land auf dem Gemeindefriedhof nahe der Kirche zur Verfügung stellte. Im Ortspfarrer Dr. Eschweiler fand er einen besonders treuen Freund und unermüdlichen Helfer. Männer aus dem Dorf halfen Erasmus bei seiner Arbeit. Die Gebeine der Toten wurden in Papiersäcke gelegt, meist auf einen Pferdekarren verladen und auf dem Gemeindefriedhof nahe der Kirche bestattet. Etwa 800 Tote fanden dort bis zum August 1949 ihre Ruhestätte.
1.569 deutsche Gefallene hat Erasmus - meist unter Einsatz seines Lebens - im Hürtgenwald geborgen. Der Wald brannte an vielen Stellen noch und war vermint. Er hat die Daten der Gefallenen aufgeschrieben, die Toten begraben, Grablagepläne und Belegungslisten angefertigt und mit einfachen, selbst hergestellten Holzkreuzen die Gräber gekennzeichnet; von niemandem beauftragt, von niemandem angestellt, von niemandem bezahlt. Schon bald war der Platz auf dem Gemeindefriedhof zu klein. 1949 -. 1952 legte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit seinem Chefarchitekten Robert Tischler auf der seinerzeit erbittert umkämpften Höhe 470 den heutigen Ehrenfriedhof Vossenack an.
Bei seiner Gestaltung hat der Volksbund besonderen Wert auf eine harmonische Einfügung in die Landschaft gelegt. Die Kreuzgruppe aus rauhem Theumaer Schiefer, die Bepflanzung mit winterfesten Gräsern und Sträuchern, die wallartige Umfriedung aus Grauwacke, das schmiedeeiserne Tor - alles entspricht dem herben Eifelklima und gibt diesem Ort eine eigene Würde. Die Namen der Toten sind in rechteckige Steinplatten eingraviert, die in den Boden eingelassen sind.
Zunächst wurden die Toten vom Gemeindefriedhof zur neuen Gräberanlage umgebettet. Weitere 767 Kriegstote folgten von den verschiedenen Gemeindefriedhöfen des Monschauer Landes. Im Februar 1986 erhielten 91 Gefallene von Lich-Steinstraß, deren Umbettung aufgrund des Fortschreitens des Braunkohlentagebaues Hambach und der Umsiedlung des Ortes notwendig wurde, in Vossenack ihre letzte Ruhestätte.
Der Ehrenfriedhof Vossenack wurde am 31. August 1952 durch Staatssekretär Franz Thedieck vom damaligen Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen offiziell eingeweiht.
Er sagte in seiner Rede:
Es ist unsere Hoffnung, dass diese Toten
unsere Mahner zum Frieden bleiben.
Daher müssen unsere Kriegsgräber
als Mahnmale gegen den Krieg
erhalten bleiben und so auch von den
nachfolgenden Generationen verstanden werden.
Der Friedhof in Vossenack steht seit der kommunalen Neugliederung (vorher Kreis Monschau) in der Obhut des Kreises Düren.
Textquelle: Geschichtsverein Hürtgenwald e. V. im Auftrag des Kreises Düren
Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Dr.-Ing. Leo Messenig
Vor dem Hochkreuz des Ehrenfriedhofes Vossenack steht seit 2005 ein Doppelkreuz, auf dem ebenfalls an Julius Erasmus, nach dem 2. Weltkrieg auch als "Totengräber von Vossenack" bekannt, erinnert wird. Zur Berichterstattung über seine Person gelangt ihr HIER
Standortermittlung über Google Earth: DOWNLOAD der kmz-Datei
die weiteren Videos findet ihr HIER