Festungsring Lüttich - WW1 World War Tours WW2

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Festungsanlagen > Belgien
Der Festungsring LÜTTICH

Die ersten modernen Festungen um die belgische Stadt Lüttich wurden im Zeitraum 1880 bis 1890 erbaut. Ihre Errichtung geht auf den belgischen General Henri Alexis Brialmont zurück. Die Festungen wurden als Forts mit einem Abstand von etwa 7 km von der Lütticher Innenstadt ausgeführt. Sämtliche dieser Forts wurden mit dem damals völlig neuen Baustoff Beton gebaut und mit den damals modernsten Waffen ausgestattet.

Liste der 12 Forts vor dem ersten Weltkrieg, beginnend im Norden auf dem rechten Ufer der Maas:


   * Barchon als großes Fort
   * Evegnée als kleines Fort
   * Fléron als großes Fort
   * Chaudfontaine als kleines Fort
   * Embourg als kleines Fort
   * Boncelles als großes Fort
   * Flémalle als großes Fort
   * Hollogne als kleines Fort
   * Loncin als großes Fort
   * Lantin als kleines Fort
   * Liers als kleines Fort
   * Pontisse als großes Fort

Die Karte hierneben veranschaulicht den Festungsring Lüttich -  in blau die Situation um 1914, in rot die Situation von 1940 bzw. die neu errichteten und somit modernsten Forts  (zum Vergrößern einfach anklicken).

Die Forts galten auch noch zu Beginn des ersten Weltkrieges als unüberwindbar, dennoch wurden sie von den deutschen Angreifern innerhalb kürzester Zeit mit der so genannten Dicken Bertha zusammengeschossen. Höhepunkt und Abschluss dieses ungleichen Kampfes war die Explosion des Forts Loncin.

In der Zwischenkriegszeit fand der Wiederaufbau der acht nach Süden, Osten und Norden ausgerichteten Forts statt. Die nach Westen ausgerichteten Werke nahm man aus dem aktiven Dienst. An einen Wiederaufbau von Loncin war überhaupt nicht zu denken. Stattdessen errichtete man im Osten vier weitere Werke, diesmal in einem Abstand von 20 km von der Lütticher Innenstadt. Diese sind die Folgenden:

   * Eben-Emael
   * Aubin-Neufchâteau
   * Battice
   * Tancrémont oder Pepinster

  
Weiterhin wurden zusätzlich eine Vielzahl von kleineren Bunkeranlagen gestaffelt in mehreren Linien entlang der Grenze gebaut oder projektiert. Die belgische Generalität hatte dem Fort Eben-Emael die wichtigste Aufgabe der strategischen Sicherung der Nordgrenze des Landes überlassen, somit zog das Fort zu allererst die deutschen Angreifer auf sich. Trotz der enormen Größe konnte ein Kommandounternehmen, bestehend aus Luftlandetruppen, das Fort innerhalb von Stunden erobern. Die Angreifer konnten es sich daher erlauben, den Festungsring Lüttich zu umgehen. Dennoch fielen in den nächsten Kriegstagen weitere Werke in die Hände der Angreifer, so nach fünf Tagen Belagerung am 22. Mai 1940 die Forts Battice und Aubin-Neufchâteau.


Während des weiteren Verlaufes des Zweiten Weltkrieges diente Eben-Emael der Propaganda der Nationalsozialisten, während teilweise in den übrigen Forts neuartige Waffen erprobt wurden. Heutzutage ist das Fort Loncin z.B. ein Soldatenfriedhof und Gedenkstätte mit angegliedertem Museum.

Die anderen Forts sind teilweise überbaut (z.B. Fléron, Pontisse) und daher nicht mehr sichtbar, andere dienen noch als Lagerplatz für das belgische Militär (teilweise in Eben-Emael). Auch die anderen Forts sind noch Militärbesitz, deshalb stehen dort noch entsprechende den Zutritt verbietende Schilder, die Zäune wurden aber teilweise entfernt und das Gelände anderweitig genutzt (z.B. Battice). Bei manchen Forts wurden die Stahlteile verschrottet und die Forts sind einfach überwachsen (z.B. Aubin-Neufchâteau).

In Eben-Emael befindet sich ebenfalls ein Museum, das Gelände ist aber ansonsten landwirtschaftlich genutzt. Die Stahlkuppeln und Geschütze sind teilweise noch vorhanden. Battice beherbergt heute neben Weideland einen Modellflugplatz und einen privaten Schießstand; die Innenanlagen können geführt besichtigt werden. Dies gilt auch für Tancrémont, Barchon, Liers und andere.

Diese Karte veranschaulicht die Anordnung der Forts und der jeweiligen Entfernung untereinander und zur Stadt Lüttich, die es zu schützen galt
 
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